Designer Outlet Center: Nur die Anwohner sind dagegen

Bürgerbefragung zum Outlet-Center stärkt Remscheids Position.

Remscheid. Die Mehrheit war deutlich: 76,5 Prozent der Remscheider sind für das geplante Designer-Outlet-Center an der Blume in Lüttringhausen — das ergab die Bürgerbefragung in Remscheid am Sonntag (die WZ berichtete). Damit ist aber noch keine Entscheidung über die Gewerbeansiedlung gefallen, die vom Wuppertaler Einzelhandel kritisch gesehen wird. Möglichst schnell will die Stadt Remscheid bei der Bezirksregierung die Änderung des Gebietsentwicklungsplans (GEP) beantragen. Im GEP ist der Bereich Blume derzeit als Gewerbegebiet ausgewiesen. Für den angestrebten Einzelhandel müsste es eine „Allgemeine Siedlungsfläche“ sein.

Über den Antrag entscheidet der Regionalrat der Bezirksregierung, in dem Politiker aus allen Kommunen des Regierungsbezirks sitzen. Eine positive Stellungnahme benötigt die Stadt Remscheid auch von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Die Staatskanzlei ist bei der Landesregierung für die Rahmenplanung des Landes zuständig. Mit der Nähe zum Standort wächst die Zahl der Gegner, so das Ergebnis der Befragung. So war der unmittelbar betroffene Buscher Hof der einzige Remscheider Stimmbezirk mit einer Mehrheit von 57,7 Prozent gegen das vom Investor McArthur Glen geplante Outlet-Center. Doch abgesehen von Garschagen (51,9 Prozent Ja-Stimmen) gab es selbst in den übrigen Lüttringhauser Stimmbezirken jeweils eine deutliche Mehrheit der Befürworter.

Die höchsten Werte wurden in Alt-Remscheid erreicht: in Rath mit 89,4 Prozent und Ehringhausen (86,8 Prozent). Die Beteiligung — und damit auch das Interesse — war in den direkt betroffenen Bereichen am größten. In Lüttringhausen lag sie bei 47,5 in Lennep bei 44,9 Prozent.

Unterschiedliche Reaktionen gab es aus Lüttringhausen. Als „ersten wichtigen Schritt“ zu einer positiven Entwicklung auch für Lüttringhausen bezeichnete der CDU-Stadtbezirksvorsitzende Andreas Stuhlmüller das Abstimmungsergebnis. Weil viele Menschen auch unter den Befürwortern die Verkehrsanbindung als Hauptproblem sehen, werde die Lüttringhauser CDU hier auf Lösungen drängen, die eine möglichst geringe Belastung mit sich bringen. Enttäuscht darüber, dass sogar in Lüttringhausen eine Mehrheit für die „Zerstörung der Kulturlandschaft Felder Höhe/Blume“ stimmte, zeigte sich Heimatbund-Vorsitzender Peter Maar. Sein Verein werde dieses Ergebnis aber respektieren und bei weiteren Überlegungen beachten, teilte Maar mit.

Der Investor McArthur Glen rechnet mit einem Baubeginn nicht vor 2013, mit einer Eröffnung des DOC frühestens 2015.

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