Der Zoo digitalisiert den Baumbestand

2000 Bäume werden erfasst, um die Übersicht über kranke Exemplare zu erleichtern.

Der Zoo digitalisiert den Baumbestand
Foto: Andreas Fischer

Die Digitalisierung macht auch vorm Zoo nicht Halt. Der hat im Dezember damit angefangen, den Baumbestand auf dem Gelände zu scannen und zu katalogisieren. Was entsteht, ist das erste komplette, digitale Verzeichnis der Bäume im Zoo.

Der Grund für das Projekt liegt in erster Linie bei der Verkehrswegesicherung. Denn durch das System soll die Übersicht über kranke Bäume und deren systematische Erfassung vereinfacht werden. Es entsteht damit so etwas wie eine digitale Krankenakte. Aber auch noch mehr. Weil eben auch alle anderen Eigenschaften und geografischen Daten erfasst werden.

Gärtnermeister Björn Clausius, sein Kollege Sebastian Bark und Sven Schiffer vom Katasteramt arbeiten gemeinsam daran. Schiffer vermisst die Bäume per „Laser Scanning Total Station“, einem Laser-scanner, der bis zu 26 600 Punkte pro Sekunde misst. Damit kann Schiffer in einem bestimmten Gebiet, dass er festlegt, die Bäume scannen, und die einzelnen digitalen Punkte in ein digitales Modell des Zoos überführen.

Der Winter sei die beste Zeit für die Arbeiten. Denn jetzt nähmen die Blätter nicht die Sicht. Die Höhe und Breite sei genau zu erkennen und könnten so genauer erfasst werden.

Wenn Schiller die Bäume im System hat, können die Kollegen vom Zoo über ein Grünflächenprogramm darauf zugreifen, die Bäume benennen und mit Eigenschaften belegen — etwa ihren Zustand beschreiben oder was an ihnen schon getan werden musste. Dann werden die Daten erneut in ein anderes städtisches Flächenprogramm gezogen, in dem alle gesammelten Daten zusammen abgerufen werden können und mit den Standorten verknüpft werden.

Bisher sind 365 Bäume im System. Gescannt seien schon mehr, sagt Schiffer. Die Auswertung sei aber aufwendig und dauere etwas. Insgesamt, so schätzen die Fachmänner, seien etwa 2000 Bäume zu erfassen. Geplant ist, die Aufnahmen bis Mitte des Jahres abzuschließen. Wie lange es dann dauert, bis das System vervollständigt ist, ist noch nicht klar.

In den vergangenen zwei Jahren musste der Zoo etwa 30 größere Buchen fällen, weil die vom Brandkrustenpilz befallen waren, der die Wurzeln aushöhlt und die Standfestigkeit nimmt. „Die Gefahrenbäume sind jetzt langsam abgearbeitet“, sagt Clausius. Jetzt sei man an dem Punkt, an dem es sinnvoll sei, sich systematisch um die Bäume zu kümmern.

Michaela Fasler-Busch, Verwaltungsleiterin des Zoos, sagt, das System sei dringend erforderlich, um weitere Maßnahmen besser planen zu können — allein, um die Kosten längerfristig kalkulieren zu können.

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