Wuppertal Der Unterricht findet im Kino statt

Schulkinowochen bis zum 8. Februar: Cinema, Rex und Cinemaxx bieten 13 Filme exklusiv für Schulklassen an.

Wuppertal: Der Unterricht findet im Kino statt
Foto: Studiocanal/dpa

Wuppertal. Die Schulkinowochen NRW laufen noch bis zum 8. Februar, doch den Besucherrekord vom vorigen Jahr haben sie schon jetzt eingestellt: 112 000 Schülerinnen und Schüler besuchten 2016 eine Filmvorführung im Rahmen der Aktion, „aktuell stehen wir bei knapp 124 000 Besuchern“, sagt Carsten Happe, Sprecher des Projektteams Schulkinowochen in Münster.

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Mehr als 110 Kinos beteiligen sich landesweit bei der zehnten Auflage der Schulkinowochen. In Wuppertal zeigen Cinema, Cinemaxx und das Rex Filmtheater insgesamt 13 Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme, die die Medienkompetenz von Schülern aller Schulformen und Altersstufen stärken sollen.

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Die Lehrer können sich nach einer Anmeldung auf der Homepage Unterrichts-Materialien für die Vor- und Nachbereitung herunterladen, die in Zusammenarbeit mit dem Schulministerium erstellt worden sind. Die Akzeptanz für das Angebot nimmt von Jahr zu Jahr zu: „Wir werden immer mehr in den normalen Schulbetrieb integriert“, sagt Happe.

Noch einiges an Potenzial sieht hingegen Mustafa El Mesaoudi, mit Jochen Kuhnert der Betreiber von Cinema und Rex: „Nicht jeder Lehrer weiß das. Ich erlebe immer wieder, dass Lehrer bei uns verwundert vor den Flyern und Plakaten stehen: ,Ach, das gibt es?’ Da fehlt insgesamt noch ein bisschen die Durchdringung.“

Eigentlich ist der Anmeldeschluss für die Schulkinowochen längst abgelaufen, weil die Kinobetreiber die Filme bei den Verleihern mit etwas Vorlauf reservieren müssen. „Aber wir sind so flexibel, dass wir das bestimmt organisiert bekommen“, sagt El Mesaoudi, der sich „bestimmt zum fünften Mal“ beteiligt.

Welche Filme während der Aktion laufen, entscheidet der Kinobetreiber. „Es gibt eine lange Liste mit Filmen, die jährlich aktualisiert wird“, erklärt El Mesaoudi. Außerdem hänge es auch immer davon ab, ob die Verleiher dafür Sonderkonditionen gewähren: „Wir nehmen ja für diese Filme nicht den normalen Eintritt, sondern nur 3,50 Euro.“

Mit dem Betreibern des Cinemaxx an der Bundesallee habe er sich für die Filmauswahl bislang nicht abgesprochen: „Für die Zukunft macht das aber Sinn, damit wir Überschneidungen vermeiden. “

Dass es sich diesmal gut verteilt, liegt auch am unterschiedlichen Ansatz. So zeigt das Cinemaxx neben „Tschick“, „Luther“, dem „Tagebuch der Anne Frank“ und „Snowden“ auch drei Animationsfilme für Kinder ab der ersten und zweiten Klasse.

Gerade die gebe es aber immer schnell auf Video und DVD, sagt El Mesaoudi, „und wir sehen das Ganze schon eher bildungstechnisch“. Für Schüler ab der zweiten Klasse hat er „Auf dem Weg zur Schule“ im Programm, einen Dokumentarfilm über Kinder in Kenia, Marokko, Argentinien und Indien. Und der Oberstufe bietet er die jüngste „Mac-beth“-Verfilmung an.

Für den Kinobetreiber könnte es generell mehr Schulvorstellungen geben, Bildung und Kino vertrügen sich gut „Vor acht Wochen haben wir vor 120 Schülern den NS-Propagandafilm ,Jud Süß’ gezeigt — so einen Schwarz-Weiß-Streifen würden die sich sonst gar nicht mehr ansehen.“

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