Der Tunnel Heidter Berg ist wieder begehbar

Die Bahn hat die Unterführung neu gebaut. Bald sollen sie auch wieder Bilder verschönern.

Der Tunnel Heidter Berg ist wieder begehbar
Foto: Anna Schwartz

Heckinghausen. Jetzt gibt es sie wieder, die direkte Verbindung vom Heidter Berg bis zur Werther Brücke: Der Tunnel unter den Bahngleisen ist erneuert und wieder offen. Bald soll er auch wieder mit Bildern versehen werden. Dafür sprechen sich Martin Bickenbach, Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) und des Eigenbetriebs Straßenreinigung (ESW), und Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) aus. Bickenbach hat dafür von der Bahn bereits grünes Licht bekommen.

Der Tunnel galt einst als Angstraum, war dunkel und dreckig, Das beendete eine konzertierte Aktion 2015: Zunächst war nur ein Anstrich geplant, dann wurde mehr draus: Wegen Feuchtigkeit an den Wänden kam Metall an die Tunnelwände, Mädchen des Wohnheims St. Hildegard sprühten Comicbilder auf. Und die Treppenwände schmückten großformatige Bilder des Fotografen Peter Krämer mit Motiven der Stadtteile Barmen und Heckinghausen.

Der ESW hat die Arbeiten koordiniert, die Bezirksvertretungen Barmen und Heckinghausen, der Heidter Bürgerverein und die ISG Barmen unterstützten die Initiative, es fanden sich Sponsoren, Kräfte des zweiten Arbeitsmarkts packten mit an. Rund 10 000 Euro flossen in das Projekt.

Groß war dann der Ärger, als die Bahn im Frühjahr 2017 den Tunnel sperrte, um ihn zu sanieren. Davon sei bei der Verschönerungsaktion nicht die Rede gewesen, sagte Martin Bickenbach. Dabei sei die Bahn informiert gewesen. Er konnte zum Glück sicherstellen, dass die Fotowände eingelagert werden, die Bilder der Mädchen waren wegen fehlender Grundierung bereits an vielen Stellen abgeblättert.

Von März 2017 bis Februar 2018 dauerten dann die Arbeiten der Bahn. „Das Bauwerk ist komplett erneuert worden“, erklärt Bahnsprecherin Kerstin Verbeek. Es habe mit gut 100 Jahren einfach das Ende seiner Lebensdauer erreicht gehabt. Für den Neubau seien zehn Betonteile vorgefertigt, dann am Standort montiert worden. Rund zwei Millionen habe die Bahn dafür investiert.

„Der Tunnel ist adäquat geworden“, lobt Brüssermann. „Schön hell.“ Jetzt will er bald die Fotowände wieder aufhängen, ebenso die Sponsorentafel mit den Namen der Geldgeber.

Gegen eine erneute Verschönerung gebe es „keine Einwände“, versichert Kerstin Verbeek. Und Martin Bickenbach berichtet, er habe bereits eine entsprechende Mail von der Bahn erhalten.

Deshalb sollen die Fotowände sobald wie möglich wieder aufgehängt werden. „Und ich werde Kontakt mit dem Mädchenwohnheim aufnehmen“, kündigt Bickenbach an. Die Mädchen sollen erneut zur Spraydose greifen dürfen. „Die waren beim letzten Mal so stolz“, berichtet Bickenbach. Im Frühling, so hofft er, ist der Tunnel wieder hergerichtet.

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