Der Nano-Truck ist „krass“

Wissenschaft zum Anfassen gibt’s im Nano-Truck. Er steht bis morgen auf dem Opern-Parkplatz.

Barmen. Er ist 16,5 Meter lang, fast acht Meter breit und vier Meter hoch - der orange-weiße "Nano-Truck". Der riesige LKW vom Bundesministerium für Bildung und Forschung macht auf seiner Deutschlandtour Halt auf dem Parkplatz der Oper in Barmen. Heute Morgen ist dort die 10. Klasse des Carl-Duisberg-Gymnasiums, die bei einer Führung von Physiker Dr. Ralf Frese mitmacht. Er bringt Interessierten die Nanotechnologie näher.

"Habt ihr schon mal was von Nanotechnologie gehört?", fragt er in die Runde. "Klar. Ipod nano", antworten die Zehntklässler prompt. Dann erklärt Frese, dass Nano auf griechisch "Zwerg" bedeutet und Nanotechnologie die "Untersuchung, Herstellung und Beurteilung von Teilchen und Strukturen ist, die kleiner sind als ein Nanometer". Und obwohl sich diese Erklärung kompliziert und langweilig anhört, verkommt die Führung nicht zu einem lahmen Vortrag. Im Nano-Truck wird mit allem aufgefahren, was die Technik zu bieten hat: Videoprojektion mit Lasershow und Rauch - es fehlt eigentlich nur noch ein Feuerwerk. "Ich bin ja eher für klassische Museen als für soviel Show", sagt Physiklehrer Stefan Schmöe.

Wirklich beeindruckt sind die Jugendlichen aber sowieso von etwas ganz anderem: dem Lotus-Effekt. Frese hält ein Lotusblatt hoch und schmiert Ketchup drauf, um den eben genannten Effekt zu präsentieren. Da Flüssigkeiten an Lotusblättern anders abperlen als an anderen Oberflächen, fließt der Ketchup runter. "Krass", finden die Schüler. Genauso "krass" finden sie die Vergrößerung des Lotusblattes unterm Mikroskop, die auf einem Bildschirm angezeigt wird. Daniela (16) und Julianna (16) gefällt der Nano-Truck: "Es gab zwar viele Infos, aber die waren anschaulich dargestellt."

Besonders spannend ist die Demonstration von Eisen-Fluid - einer dunklen Flüssigkeit - das auf einen Magneten reagiert und zur Behandlung von Gehirntumoren eingesetzt wird. Marc (15) findet die Führung interessant, "wenn einen die Thematik anspricht." Lea (15) und Lisa (16) wußten nicht, dass "Nanotechnologie mit den Dingen aus dem täglichen Leben zu tun hat."

Frese und sein Team heben die Wichtigkeit der Nanotechnologie hervor. "In zehn Jahren wird jeder vierte Platz von dieser Technik abhängen", erzählt Frese den Jugendlichen. "Der Truck ist zwar interessant, aber eine reine Lobpreisung der Nanotechnologie", bemerkt Max (16) kritisch.

Ziel ist es natürlich, so Frese, besonders junge Menschen für Naturwissenschaften zu rekrutieren, da es zurzeit an ihnen mangelt. Noch bis Mittwoch sind alle Interessierten im Nano-Truck auf dem Parkplatz des Opernhauses willkommen und können von 13 bis 16 Uhr kostenfrei an Stationen vieles selber ausprobieren.

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