Der Eckbusch ist besonders beliebt

Leerstandsatlas: Neue und gut angebundene Wohnungen stehen selten leer. Wenig begehrt sind Sudberg, Rauental und Rehsiepen.

Wuppertal. Wer in jüngster Zeit nach einer Immobilie auf den Südhöhen gesucht hat oder immer noch sucht, wird kaum glauben können, was die Statistiker der Stadt herausgefunden haben: Zahlreiche Ein- und Zweifamilienhäuser in Cronenberg sind schon seit längerer Zeit unbewohnt. Auch bei den leer stehenden Wohnungen ist Cronenberg offenbar ein Stadtteil mit Potenzial, denn Berghausen mit einer Quote von 11,8 nimmt einen der Spitzenplätze in ganz Wuppertal ein. Nur Rauental mit 14,4 und Rehsiepen mit 19,8 Prozent leer stehender Wohnungen liegen noch darüber.

In seinem aktuellen Quartalsbericht zur Lage in der Stadt hat sich das Statistikamt die Wohnungsleerstände vorgenommen. Um zu ermitteln, wo es überall unbewohnte Häuser und Wohnungen gibt, haben sich die Experten die Zählerstände aller Wuppertaler Immobilien angeschaut. Lag der jährliche Verbrauch unter 200 Kilowattstunden, sind sie in der Regel von einem Leerstand ausgegangen. „Die gesamtstädtische Leerstandsquote der bereinigten Stromzähler-Basisdatei lag im Zeitraum 2015 bei sechs Prozent. Ausgehend von 197807 Wohnungen zum Stichtag 31. Dezember 2015 ergibt dies eine Anzahl von 11920 leer stehenden Wohnungen“, teilen die Statistiker mit. Gegenüber dem Untersuchungsjahr 2012 sei die Quote jedoch um 0,8 Prozent gesunken.

Als einen Grund für diesen Rückgang nennen die Fachleute von der Stadt die gestiegene Einwohnerzahl. So seien Ende 2015 schon 7330 Personen mehr in Wuppertal angemeldet gewesen als 2012. Auch die Zahl der Privathaushalte hätte um 3222 zugenommen und im Dezember 2015 bei 180 103 gelegen.

Von den Leerständen sind insbesondere Altbauten betroffen. In Häusern bis Baujahr 1918 sind gemäß der städtischen Analyse 9,2 Prozent der Wohnungen nicht bewohnt. „In den Baualtersklassen der Jahre 1919 bis 1969 variiert der Leerstand zwischen 5,1 und 6,7 Prozent“, heißt es. Das bedeutet: Je jünger die Immobilien sind, desto seltener stehen sie leer. Bei den Häusern ab Baujahr 2000 sind es denn nur 1,7 Prozent.

Erhebliche Unterschiede gibt es bei den Leerständen von Ein- und Zweifamilienhäusern (3,9 Prozent) und den Mehrfamilienhäusern (6,6 Prozent) hinsichtlich ihrer Lage in der Stadt.

So gebe es entlang der Talachse die meisten Leerstände von Häusern mit ein oder zwei Wohneinheiten. „Aber auch einzelne Quartiere in Langerfeld, im Stadtbezirk Barmen sowie im Stadtbezirk Cronenberg wiesen überdurchschnittliche Leerstandsquoten auf“, steht im Bericht. In Cronenberg sind das die Quartiere Cronenfeld und Cronenberg-Mitte.

Allerdings weisen die Statistiker darauf hin, dass nicht die klassischen Eigenheime betroffen seien, sondern es sich insbesondere an der Talachse um „kleinere Mehrfamilienhäuser mit nur zwei Wohneinheiten“ handele, die oftmals mit Gewerbe kombiniert seien. Als Beispiele werden Gründerzeitgebäude mit einem Ladenlokal im Erdgeschoss genannt. Die wenigsten Leerstände in Mehrfamilienhäusern gibt es am Eckbusch. Nur 1,6 Prozent der Wohnungen dort sind seit längerem frei. Es folgen Hammesberg (1,7), Dönberg (2,0) und Beek (2,8).

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