Demo-Tag in Wuppertal: Der Ticker zum Nachlesen

Wuppertal. Salafisten, Pegida, Hogesa und Tausende Gegendemonstranten: Wuppertal war am Samstag Deutschlands Demo-Hauptstadt. In unserem Ticker können Sie das Geschehen seit dem Mittag nachverfolgen.

An mehreren Stellen in Elberfeld hatten sich Menschen zu Gegendemos zusammengefunden.

An mehreren Stellen in Elberfeld hatten sich Menschen zu Gegendemos zusammengefunden.

Foto: Andreas Fischer

Die Elberfelder Innenstadt war vom Neuenteich bis zum Haspel mehrere Stunden lang für den Verkehr gesperrt.

Demo-Tag in Wuppertal: Der Ticker zum Nachlesen
Foto: dpa

17.52 Uhr: Beim Versuch der Polizei, die Pegida-Anhänger zum Hauptbahnhof zu geleiten, hat es offenbar ein Schlupfloch gegeben. Etwa 150 von ihnen gelangten in den Bereich Tannenbergstraße; dort wurden sie von den Einsatzkräften eingekesselt, die Zufahrt vom Robert-Daum-Platz in die Tannenbergstraße wurde vorübergehend gesperrt. Jetzt sollen die Pegida-Leute mit der Schwebebahn zum Döppersberg gebracht werden.

17.12 Uhr: Offizielle Angaben der Polizei zu den Teilnehmerzahlen der einzelnen Veranstaltungen folgen im Laufe des Abends. Nach WZ-Schätzungen waren rund 700 Pegida-Anhänger, 50 bis 60 Salafisten und mehrere Gruppen mit jeweils 200 bis 400 Gegendemonstranten vor Ort. Die Zahl der Hogesa-Sympathisanten lag bei etwa 300. Zudem machte eine lautstarke Gruppe von Öcalan-Anhängern an der Kluse auf sich aufmerksam.

17.10 Uhr: Insgesamt ist der mit Anspannung erwartete "heiße Demo-Samstag" in Elberfeld ohne nennenswerte Zwischenfälle oder Gewaltausbrüche abgelaufen und neigt sich nun dem Ende zu. Die Sicherungsmaßnahmen der Polizei, die mit mehr als 1000 Kräften präsent war, haben gegriffen, ohne dass es zu Eskalationen kam.

17.08 Uhr: Langsam löst sich auch die Salafisten-Demo in Wohlgefallen auf. Am Rande soll es eine Festnahme gegeben haben, dies ist aber noch nicht bestätigt.

16.50 Uhr: Begleitet von einem lautstarken Trillerpfeifenkonzert der Gegendemonstranten am Neumarkt hat sich der Salafisten-Marsch in Bewegung gesetzt. Etwa 60 überwiegend junge Männer ziehen vom Willy-Brand-Platz aus los, auch Sven Lau ist dabei. Eine riesige Schar von Journalisten tummelt sich ebenfalls auf den Straßen.

Demo-Hauptstadt Wuppertal - Bilder vom Samstag in Elberfeld
24 Bilder

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16.32 Uhr: Die Salafisten bereiten sich auf den Start ihrer Demo vor. Geplant war dies schon für 15 Uhr. Der deutsche Konvertit Sven Lau, ein gebürtiger Mönchengladbacher, soll laut Programm eine Rede halten. Größere Zwischenfälle gab es bisher nicht.

16.18 Uhr: Der Pegida-Treff an der Kluse löst sich langsam auf. Die Polizei lässt die Teilnehmer kontrolliert Richtung Bahnhof ziehen. Es sieht so aus, als würden sie darauf verzichten, sich in Richtung der anderen Demo-Schauplätze zu begeben.

16.13 Uhr: Der Lautsprecherwagen der Salafisten ist mittlerweile am Willy-Brand-Platz angekommen. Am Neumarkt skandieren Gegendemonstranten "Mörder" oder "Halt die Fresse", die Salafisten entgegnen "Allahu akbar" - "Gott ist größer". Verbal ist hier ordentlich Zunder drin, aber noch hat die Polizei alles unter Kontrolle.

16.04 Uhr: Die Pegida selbst hat uns bestätigt, dass statt der erhofften 2000 nur 750 Leute nach Elberfeld gekommen sind. Während die Polizei die Hogesa-Anhänger weiterhin in Schach zu halten versucht, ist es seitens der Pegida, deren Veranstaltung abgebrochen wurde, derzeit ruhig vorm Cinemaxx.

16.02 Uhr: Die Gegendemo zum Schutz der Gedenkstätte Alte Synagoge an der Kleinen Klotzbahn ist beendet. Leiterin Dr. Ulrike Schrader dankte den 200 bis 300 Teilnehmern für ihr Engagement und ihr Erscheinen. Die Polizei sichert den Bereich weiterhin ab, die Lage ist aber recht entspannt.

16.01 Uhr: Derweil warten die etwa 60 Salafisten noch auf einen Lautsprecherwagen. Ihr Demo-Zug hat bereits über eine Stunde Verspätung.

15.58 Uhr: Die Polizei hat im Bereich Kluse zahlreiche Hooligans eingekesselt und bringt Wasserwerfer in Stellung. Hoffen wir, dass diese nicht zum Einsatz kommen müssen.

15.53 Uhr: Der Zug der Pegida-Anhänger durch Elberfeld ist abgesagt worden. Wütende Demonstranten sollen Polizisten attackiert und mit Flaschen beworfen haben. Auch Hogesa-Sympathisanten fangen an zu randalieren, Böller sind zu hören. Die Pegida-Versammlung löst sich auf.

15.42 Uhr: Eine größere Gruppe von Menschen skandiert kurdische Parolen. Eine Demo von Anhängern der in Deutschland verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK war für heute nicht angekündigt gewesen.

15.41 Uhr: Laut Polizei sind statt der erwarteten 2000 Pegida-Anhänger "nur" etwa 700 nach Wuppertal gekommen. Über größere Zwischenfälle ist - auch von den anderen Veranstaltungen - noch nichts bekannt.

15.29 Uhr: Während bei Pegida die ersten Reden - teils mit lauten Zwischenrufen - gehalten werden, ist bei den Salafisten weiter Stillstand angesagt. Die Gegendemonstranten blockieren einen Demonstrationswagen.

15.23 Uhr: Lutz Bachmann hat auf einem Lkw-Anhänger vor gut 400 Pegida-Anhängern eine Rede gehalten. Darin kritisierte er unter anderem die Antifa und das jüngste Urteil der Karlsruher Verfassungsrichter gegen das pauschale Kopftuchverbot im Schuldienst.

15.17 Uhr: Unterdessen werden die Teilnehmer der Pegida-Demo vor dem Cinemaxx von der Polizei fotografiert, mutmaßlich um sie erkennungsdienstlich zu erfassen. Insgesamt ist die Lage recht ruhig - Elberfelds Straßen sind, abgesehen von den "Hot Spots", wie leergefegt.

15.15 Uhr: Von den angekündigten 300 bis 400 Salafisten ist die Gruppe, die sich immer noch auf dem Willy-Brand-Platz aufhält, weit entfernt. Geschätzt sind es 35 bis 40 junge Männer. Mehrere Salafisten sollen sich beschwert haben, dass sie nicht zum Versammlungsort gelassen werden.

15.03 Uhr: Auf dem Willy-Brand-Platz sollte in diesen Minuten der Protestzug der Salafisten starten. Passiert ist bisher aber nichts - die etwa 30 Demonstranten stehen ein wenig verloren in der Gegend herum.

14.48 Uhr: Wenige Minuten vor Beginn der Salafisten-Demo haben sich auf dem Willy-Brand-Platz etwa 20 überwiegend junge Männer versammelt. Die Zahl der Gegendemonstranten an der Alten Synagoge liegt bei etwa 400, hinzu kommen 300 bis 400 weitere im Bereich der Friedrichstraße. Die Stimmung ist einigermaßen ruhig, auch wenn die Lage unübersichtlich ist. Es wurden zum Beispiel auch Demonstranten mit Öcalan-Plakaten gesichtet, die für einen unabhängigen kurdischen Staat kämpfen.

14.40 Uhr: An der Kluse herrscht eine leicht explosive Stimmung. Hooligans der Hogesa-Bewegung ziehen von der Stadthalle zu dem Ort, wo sich die Pegida-Anhänger versammeln, und singen Schmährufe gegen die Polizei und nationalistische Lieder.

14.37 Uhr: Jetzt kommen die ersten Salafisten in den Bereich des Willy-Brand-Platzes. Vor der Zugangsstelle zum Platz haben sich Gegendemonstranten versammelt.

14.33 Uhr: Von den 2000 erwarteten Pegida-Anhängern, die gegen 15 Uhr an der Kluse ihren Marsch starten wollen, ist noch nicht viel zu sehen. Eben soll der Pegida-Vorsitzende Lutz Bachmann in Elberfeld eingetroffen sein.

14.28 Uhr: Eine gespenstische Ruhe herrscht rund um die Versammlungsorte in Elberfeld. Weit mehr als 1000 Polizeibeamte haben zahlreiche Straßenzüge abgesperrt, damit der brisante Demo-Mix nicht explodiert. Viele Geschäfte haben geschlossen; die, die geöffnet sind, sind weitgehend menschenleer. Auf dem Willy-Brand-Platz, auf dem sich gegen 15 Uhr die Salafisten versammeln wollen, hält sich gerade eine Handvoll Menschen auf. Polizisten in Schutzausrüstung sichern den Platz ab.

12.00 Uhr: Bei einer Kundgebung auf dem Kirchplatz haben sich Vertreter der Stadt Wuppertal zu den geplanten Protestbewegungen geäußert. Nachdem Daniel Kolle, Veranstaltungsleiter der Gegenbewegung, sich über die Wuppertaler Polizei beschwert hatte, weil der Salafist Sven Lau - anders als etwa in Hamburg - nicht mit einem Redeverbot belegt worden war, nahm Oberbürgermeister Peter Jung die Polizei in Schutz. Diese tue ihr Möglichstes, um das Schlimmste zu verhindern.

Jung betonte, es könne nicht sein, dass extremistische Gruppen eine Stadt derart in Geiselhaft nehmen könnten. Es müsse juristisch geprüft werden, ob dieser massive logistische und organisatorische Aufwand verhältnismäßig sei, so der OB.

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