Dem Gas-Leck auf der Spur

Defekte Leitungen sorgen bei den Stadtwerken immer wieder für Einsätze und Kritik. Das Stadtgebiet wird regelmäßig unter die Lupe genommen.

Wuppertal. Bei den Wuppertaler Stadtwerken laufen pro Jahr zwischen 200 und 300 Meldungen auf, bei denen es um Gasgeruch im eigenen Haus oder in der Nachbarschaft geht. Das berichten die WSW auf WZ-Nachfrage. Von einer Häufung der Fälle bei Gaslecks könne aber keine Rede sein. Die Meldungen beziehen sich ebenso auf defekte Heizungsthermen wie auf angeschlagene Gasleitungen — bis hin zu Gerüchen aus der Biotonne vor der Haustür.

„Wir haben eine permanente Bereitschaft, die telefonisch zu erreichen ist“, erklärt Judith Birkenbach von den Stadtwerken. Am Störungsort erscheine der Notdienst in der Regel innerhalb einer halben Stunde, meistens „sogar deutlich früher. Die Kollegen an der Telefonannahme — im Fachjargon als „Meldestelle“ bezeichnet — sind so geschult, dass diese gezielt Fragen stellen und dadurch ermitteln können, ob hier höchste Gefahr vorliegt.“

Wenn das der Fall ist, wird die Feuerwehr alarmiert, sollten die betroffenen Anwohner das nicht ohnehin schon getan haben. Die Frage, ob die Zahl der Störungsfälle in den vergangenen Jahren zugenommen hat, könne man „klar verneinen“, so Birkenbach. „Leckagen entwickeln sich generell sehr langsam und sind in der Frühphase der Entstehung noch ungefährlich.“

Werden Gaslecks früh genug erkannt, können sie rechtzeitig geortet und beseitigt werden. Vor diesem Hintergrund wird das Wuppertaler Stadtgebiet abschnittsweise untersucht, so dass es in den gerade bearbeiteten Bereichen innerhalb kurzer Zeit gleich mehrere Baustellen dieser Art geben könne, so Birkenbach: „Leidliche Beispiele sind in diesem Jahr die Elias-Eller-Straße in Ronsdorf, oder aber im vergangenen Jahr die Uellendahler Straße, wo parallel zur bezirksweisen Überprüfung auch noch eine alte Leitung liegt — und dadurch mehr gefunden wird.“

So etwas sorge bei den Bürgern dann für Irritationen. Zudem seien die Messgeräte derart genau, dass sie Lecks im Boden aufspüren, noch bevor es überhaupt nach Gas riecht. Lecks zu sichern, könne im Ernstfall auch zu drastischen Maßnahmen zum Schutz der Anwohner führen — etwa, „wenn ein Loch im wunderschönen Vorgarten“ gegraben werden muss, berichtet Judith Birkenbach.

Dann wird austretendes Gas kanalisiert abgeleitet. „Da wir diese und ähnliche Maßnahmen konsequent anwenden, ist es in den vergangenen Jahren zu keinem tragischen Vorfall gekommen. Gasleckagen, die den WSW gemeldet werden, werden ausschließlich durch uns beseitigt.“ Die Stadtwerke selbst schreiben Hausbesitzern keine Gasmelder vor.

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