Defekte Fahrstühle sind für Fahrgäste ein Dauerärgernis

Der Aufzug am Schwebebahnhalt Adlerbrücke fiel einen Monat lang aus. Das ist kein Einzelfall.

Defekte Fahrstühle sind für Fahrgäste ein Dauerärgernis
Foto: Stefan Fries

Barmen. WZ-Leser Ernst Groeger ist auf Aufzüge angewiesen. Daher ärgerte er sich besonders, als der Fahrstuhl an der Schwebebahnhaltestelle Adlerbrücke rund einen Monat lang seinen Dienst verweigerte, nämlich vom 6. Oktober bis zum 3. November. Der Rentner, der sich dadurch in seiner Mobilität eingeschränkt fühlte, schrieb an die WZ: „Bereits am 22. Oktober habe ich diesbezüglich die WSW angeschrieben, jedoch keine Antwort erhalten. Jetzt stellt sich mir die rein rhetorische Frage: Geht man so mit seinen Kunden um?“

Die Stadtwerke Wuppertal (WSW) hatten gegenüber der WZ eine Erklärung für den ausgedehnten Ausfall. „Es musste ein Ersatzteil beschafft werden, dass erst Anfang November geliefert wurde“, berichtet WSW-Sprecher Holger Stephan. Im Normalfall versucht die Stadttochter die Aufzüge mit eigenem Techniker wieder ans Laufen zu bekommen, so dass sich Ausfälle nur über wenige Tage hinziehen. „Als zweiten Schritt ziehen wir ein externes Unternehmen hinzu. Erst wenn das auch nichts bringt, müssen wir gegebenenfalls Ersatzteile austauschen — und das dauert dann etwas länger.“

Der Ausfall ist bei weitem kein Einzelfall — Aufzüge sind sensible Konstruktionen. Das müssen die Wuppertaler Stadtwerke immer wieder aufs Neue feststellen. „Im Jahr wird unser Techniker rund 500 Mal rausgerufen, weil ein Fahrstuhl defekt ist. In der Regel also mehrfach am Tag“, sagt Stephan. 41 Aufzüge betreiben die WSW an Schwebebahnhaltestellen. Um sie in Schuss zu halten, nimmt das Unternehmen rund 100 000 Euro jährlich in die Hand. „Dabei gehen wir davon aus, dass wir allein 15 000 Euro für klare Fälle von Vandalismus ausgeben“, sagt der WSW-Sprecher. Doch es gebe sicherlich eine Dunkelziffer, denn nicht immer sei klar, ob ein Aufzug wegen normaler Abnutzungserscheinungen seinen Dienst verweigert oder ob Unbekannte Technik und Mechanik beschädigt haben.

„Das größte Problem sind die Türen“, weiß Holger Stephan. Es sei ein bekanntes Problem, dass Ungeduldige die Türen gewaltsam aufreißen. Geben diese dann den Geist auf, ist für die restlichen Schwebebahnfahrer wieder Treppensteigen angesagt, denn gerade das Austauschen dieser fragilen Teile sei aufwendig.

Besonders oft werde der Aufzug an der Kluse Opfer von Vandalismus. Wie auch ein Blick ins WZ-Archiv beweist. Über Jahre hinweg fällt genau dieser Aufzug oft über Wochen aus. Die Zeiten des Fahrstuhlvandalismus waren aber schon einmal schlimmer. 2007 spitzte sich die Lage zu, als insgesamt 21 der seinerzeit 33 Aufzüge gleichzeitig außer Betrieb waren.

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