Das sagen Männer zum heutigen Weltfrauentag

Brauchen wir noch den Weltfrauentag? Die WZ fragte bekannte Wuppertaler Männer und die Leser per Online-Voting.

Wuppertal. In vielen Bereichen haben junge Frauen die Männer überholt. Sie schreiben in der Schule bessere Noten und übernehmen die Mehrheit an den Unis. Realität ist aber auch, dass Frauen für die gleiche Arbeit oft schlechter bezahlt werden als Männer und dass sie meist den Mangel an Betreuungsplätzen ausbaden müssen.

Gleichwohl: Der Kampf für die Gleichberechtigung hat Erfolge. War er gar so erfolgreich, dass wir den Weltfrauentag am 8. März gar nicht mehr benötigen?

"Bei Stellenausschreibungen werden Frauen klar bevorzugt. Immer noch bekommen Frauen das Kind in ihre Obhut bei Scheidung oder Trennung", schreibt Kai Schmidt aus Wuppertal im Online-Forum der WZ (siehe auch Grafik). Offenbar sehen sich Männer mittlerweile ins Abseits gedrängt. Viele halten den Weltfrauentag aber nach wie vor für unverzichtbar.

"Frauen haben sich in der Kultur, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft längst etabliert. Einzig die immer noch ungerechte Verteilung in Spitzenpositionen ist ein Mangel", sagt Stefan Mageney, Sänger und Konzertveranstalter. Ein Weltfrauentag sei aber nötig, weil es immer noch Themen gebe wie etwa Ehrenmorde und Zwangsverheiratungen.

Auch Volker Diederichs vom Jugendzentrum Langerfeld hält den Frauentag für berechtigt. In der Gesellschaft müsse sich gerade im Hinblick auf Gleichstellung noch einiges tun. Bei der Jugend sei das schon anders. "Die Mädchen sind in meiner Wahrnehmung heute couragierter und viel weniger in der Opferrolle als früher", so Diederichs, der in Langerfeld die Mädchen-Fußballgruppe "Soccer Girls" trainiert.

Der Pastoralreferent der Katholischen Kirche, Werner Kleine, macht ebenfalls Veränderungen aus: "Ich denke, dass Mädchen und Frauen gelernt haben, das Leben selbstverantwortlich zu gestalten. Vielleicht besteht hier bei Männern und Jungen noch Nachholbedarf, wenn sie weiter auf vermeintlich Selbstverständliches warten."

Markus Bayertz, Manager des Wuppertaler SV, denkt ebenfalls, dass sich Frauen längst in vielen Bereichen etabliert haben. Nachholbedarf gebe es allerdings nach wie vor bei den unterschiedlichen Verdienstmöglichkeiten.

Bleibt schließlich noch das ultimative Frauenbild vom Experten. Das kommt von Frauenkenner und Trash-Schlagerbarde Jochen Calypso: "Braucht die Gesellschaft Frauen? Natürlich! Besonders gerne sogar bin ich in Gesellschaft von Frauen."

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