Das Jugendcafé Jim soll Kinderkulturcafé werden

Treffpunkt war nach Konflikten zwischen Jugendlichen sowie Anwohnern und Geschäftsleuten geschlossen worden.

Das Jugendcafé Jim soll Kinderkulturcafé werden
Foto: Anna Schwartz

Barmen. Aus dem Jugendcafé Jim soll ein Kinderkulturcafé werden. Das ist der Vorschlag der Verwaltung für die Räume an der Schuchardstraße in der Barmer Innenstadt. Gleichzeitig sollen neue Räume für Jugendliche gesucht und ein Internetportal für Jugendliche eingerichtet werden.

Ein Ort von Jugendlichen für Jugendliche — unter diesem Motto entstand das Jim („Jugend im Mittelpunkt“) 2015. Denn Mitglieder des Jugendrats hatten die Einrichtung des Cafés angestoßen. Die Stadt bot ihnen das ehemalige Café Köppel an. Jugendliche packten mit an, bauten Möbel aus Paletten. Im September 2015 wurde das Jim eröffnet.

An der Theke gab es alkoholfreie Getränke und Snacks für kleines Geld. Besucher konnten eine Playstation mit Großbildschirm und einen Internet-Laptop nutzen. Jugendliche halfen im Service, geleitet wurde die Einrichtung von einer Mitarbeiterin des Jugendamts.

Nach Angaben der Verwaltung wurde das Jugendcafé schnell von unterschiedlichen Jugendlichen im Alter von 15 bis 21 Jahren angenommen. Doch ab März 2017 hätten sich Probleme abgezeichnet.

Jugendliche nutzten die Adresse des Cafés als Treffpunkt, hielten sich in der Straße auf. Der WZ schilderten Geschäftsleute, dass die jungen Leute in den Eingangsbereichen der Geschäfte standen — auch um zu rauchen, was im Jim verboten war. Inhaber und Mitarbeiter der Geschäfte fühlten sich belästigt, auch Kunden hätten sich nicht durch die Jugendlichen drängen wollen, um die Geschäfte zu betreten. Als ein Anwohner von einem Jugendlichen angegriffen wurde, hatten viele Angst.

Polizei und Ordnungsamt zeigten sich öfter in dem Bereich, Jim-Mitarbeiter suchten den Kontakt zu den Jugendlichen auf der Straße, es gab Gespräche mit allen Beteiligten. Doch das führte nicht zum Erfolg. Seit den Herbstferien blieb das Café zu.

Jetzt stellte die Verwaltung im Jugendhilfeausschuss Pläne für das weitere Vorgehen vor: Die Stadt will neue und geeignetere Räume für Jugendliche suchen — an einer Stelle, an der ein Treffpunkt als weniger störend empfunden wird. Dass dafür ein Bedarf bestehe, habe das Geschehen gezeigt. Die Jim-Mitarbeiter arbeiten zudem an einem „virtuellen Jugendzentrum“ genannt „Youthcase“. Das soll Jugendlichen die Angebote in der Stadt aufzeigen, später mit dem realen Jugendcafé verbunden werden.

In die Caféräume an der Schuchardstraße soll die Kinderkulturarbeit für Barmen Mitte einziehen, die schon seit geraumer Zeit vom Haus der Jugend angeboten wird. Der Standort Wichelhausberg habe sich als ungeeignet erwiesen. Zielgruppe sollen Kinder von sechs bis zwölf Jahren und ihre Eltern sein.

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