Das große Glück für jeden Tag

Kornelia Wegmann genießt die Natur vor ihrer Haustür.

Das große Glück für jeden Tag
Foto: Andreas Fischer

Da habe ich aber Glück gehabt! Das wird oft und gerne gesagt. Für mich ist Glück etwas, wofür ich nichts kann. Es gibt das große und das kleine Glück. Das kleine hatte ich letztens: Ich suchte hektisch etwas in meiner Tasche, holte alles mögliche heraus. Als ich endlich fündig geworden war und wegging, rief mich eine Dame zurück, mein Handy lag noch dort. Ich war ihr total dankbar. Und hatte echt Glück gehabt.

Das große Glück für jeden Tag
Foto: Andreas Fischer

Das große Glück habe ich jeden Tag. Jeden Tag, denn das, was mein Glück ausmacht, umgibt mich: Es ist die Natur und der eine Mensch, der sein Leben mit mir teilt. Ich habe das große Glück, die Natur vor meiner Haustüre zu haben, dabei liebe ich besonders den Wald. „Meiner“ beginnt im Zillertal. Dort angekommen, genieße ich immer die wunderbare Frische und den Geruch des Waldes, die vielen plätschernden Bäche, die stille Verlässlichkeit der Ronsdorfer Talsperre. Auch nach mehr als 40 Jahren liegt sie noch dort, tiefgründig mit ihrem grünen Wasser.

Nach Jahren der Abwesenheit darf ich fast aus Versehen wieder in „meinem“ Talsperrenwald sein. Nur komme ich jetzt von der Cronenberger Seite. In meiner Kindheit streunte ich von Ronsdorf aus durch den Wald, damals war im Zillertal gefühlt der Bretterzaun, weiter ging man nicht.

Beim Joggen genieße ich das Bergige im Bergischen. Anders wäre es langweilig, wenn auch weniger anstrengend. Meistens klappt’s auch mit den Hundemenschen.

Das fast noch größere Glück habe ich mit meinen Arbeitsplatz. Wer arbeitet schon in der Branche seines Glückes? In der Station Natur und Umwelt arbeite ich an und mit der Natur. Drinnen mit einem beglückenden Weitblick hinüber nach Ronsdorf und Remscheid, draußen mit allem, was zur Natur gehört, mit den kleinen und größeren Menschen, aber auch mit dem berüchtigten Wuppertaler Wetter.

In der Stadt bewegt sich eine Menge. Die Kultur- und Musikszene lebt. Projekte, ob in der Mirke, am Ölberg, am Arrenberg oder in Wichlinghausen blühen. Manchmal spielt hier sogar auch die Natur eine Rolle, wie beim Urban Gardening. Das ist großartig und darf mehr werden.

Das Glück ist nicht immer bewusst. Was mir hilft, es zu spüren: mich hinzusetzen und für jedes zu danken, was mich erfreut. Wenn ich mir etwas für mein Glück wünschen darf: Dass ich mit dem Menschen an meiner Seite in Gesundheit alt werden darf. Aber auch, dass die Wuppertaler ein bisschen mehr Glück und Dankbarkeit in der Natur finden.

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