Wuppertal Das Bleicherfest verliert eine Institution

Werner Schwarz wird nach 15 Jahren die Veranstaltung nicht mehr organisieren. Trotzdem läuft die Planung bereits an.

Werner Schwarz organisiert nicht mehr mit.

Werner Schwarz organisiert nicht mehr mit.

Foto: G. Bartsch/ Andreas Fischer

Heckinghausen. Das Bleicherfest wird nicht mehr dasselbe sein. Auch wenn die Besucher es wahrscheinlich nicht merken werden. Denn was sich ändert, passiert hinter den Kulissen. Werner Schwarz wird zur Jahreshauptversammlung des Bezirksvereins Heckinghausen im März als 2. Vorsitzender zurücktreten und nach 15 Jahren erstmals nicht mehr das Bleicherfest organisieren.

Er sagt, die Differenzen mit der Stadt hätten sich zugespitzt. „Das fing 2015 an und der Höhepunkt waren die erhöhten Sicherheitsauflagen, wegen der das Fest fast ausgefallen wäre.“ Schwarz ist frustriert. Es glaubt nicht, dass die Zusammenarbeit mit den Behörden besser werde. Zumal nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. „Nach Berlin wird es nicht besser werden“, sagt er. Mit Blick darauf habe er sich entschlossen, sein Amt und die Aufgabe als Organisator niederzulegen — und das Bleicherfest in diesem Jahr nicht zu besuchen.

Das Bleicherfest, das am Sonntag, 25. Juni stattfinden soll, steckt derweil trotz des Abschieds von Schwarz mitten in der Organisation. Laut Stadt sind der Antrag auf die Veranstaltung wie das Sicherheitskonzept schon eingereicht worden. Der erste Termin mit den Behörden ist auf Ende des Monats terminiert.

Jürgen Nasemann, Vorsitzender

Für Jürgen Nasemann, den Vorsitzenden des Bürgervereins, muss es eben weitergehen. Der Verlust von Werner Schwarz wiege schwer. Aber man müsse ja mit der Stadt reden und damit leben, dass die bei der Planung mitzureden habe. „Man kann sich da nicht sperren“, sagt Nasemann.

Martina Eckermann, Sprecherin der Stadt, ist zuversichtlich, dass das Fest trotz der Unstimmigkeiten im vergangenen Jahr dieses Jahr ebenso reibungslos ablaufen wird, wie es zuletzt abgelaufen ist. „Es lief beim letzten Mal etwas rumpelig“, gibt Eckermann zu, aber letztlich sei es ein „Sturm im Wasserglas“ gewesen, der mit einem Termin mit der Feuerwehr aus der Welt habe geschafft werden können. Nasemann stimmt zu.

Der Verein hat jetzt das Sicherheitskonzept auf Grundlage der Planungen vom letzten Jahr eingereicht. Die Stadt will dazu nicht ins Detail gehen, um dem Termin mit den Veranstaltern nichts vorwegzunehmen. Aber man gehe davon aus, dass „wir nicht über die Sicherheitsmaßnahmen vom letzten Jahr hinausgehen müssen“, sagte Eckermann. Allenfalls die Zugangsbereiche müsse man nach dem Anschlag vom Breitscheidplatz eventuell überdenken.

Das überrascht Nasemann nicht, weil er das schon beim Weihnachtsmarkt wahrgenommen habe. „Es wird sich herausstellen, ob wir das leisten können“, sagt er. Wobei er sagt, dass er davon ausgehe, dass es mit seinen Helfern und der Stadt prinzipiell gehen wird.

Das Bleicherfest für dieses Jahr soll wieder in und um die Widukindstraße stattfinden. Um 11 Uhr soll Oberbürgermeister Andreas Mucke das Fest eröffnen. Dann, so Nasemann, sollen zwei Bands, die im Oxtor neben dem Gaskessel proben, auf der Bühne spielen. Damit soll „mehr Heckinghausen“ das Programm des Festes bestimmen. Auch „Dörte aus Heckinghausen“ soll mit einem Kinderchor auftreten. Dass die Bleicher aus Langerfeld auftreten, sei ohne hin gesetzt. „Ohne die geht es nicht“, sagt Nasemann.

Im letzten Jahr gab es Probleme wegen erweiterter Sicherheitsforderungen des Ordnungsamtes. Das Fest konnte nur mit externer Hilfe organisiert werden.

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