Das Auf und Ab eines Kaufhauses

Broschüre zum Warenhaus Tietz, dem heutigen Kaufhof.

Wuppertal. 100 Jahre Konsumtempel waren 2012 Anlass für eine Veranstaltungsreihe zum Wuppertaler Warenhaus Tietz (heute Galeria Kaufhof). Die Begegnungsstätte Alte Synagoge, die zum Jubiläum unter anderem eine vielbeachtete Revue organisiert hatte, stellt nun als Abschluss der Recherchen eine Broschüre zum Warenhaus Tietz vor. Die 20-seitige Schrift, verfasst von Michael Okroy, beleuchtet in Wort und Bild die Geschichte des Kaufpalastes und seines Gründers Leonhard Tietz.

Der Sohn jüdischer Eltern aus Posen erscheint darin als weitblickender und erfolgreicher Pionier, der Elberfeld 1912 mit einem echten Novum versorgte. Denn Häuser dieser Art, in denen man nicht nur einkaufte, sondern sich auch zum Gedankenaustausch traf, waren vor dem Ersten Weltkrieg nahezu unbekannt.

Okroy betrachtet neben der schmerzlichen Arisierung des Kaufhauses auch dessen Wiederbelebung in den 50er Jahren und entwickelt Verständnis dafür, dass die alte Fassade nach dem verheerenden Krieg abgerissen und durch eine zukunftsweisende Front ersetzt wurde. Die traf mit ihrem Grün die Frische des Kaufhofs, der durch einheitliche Gestaltung seiner Filialen ein deutschlandweit gültiges Profil schaffen wollte.

Die Broschüre ist kostenlos bei Wuppertal Touristik am Döppersberg, in der Schreibwarenabteilung der Galeria Kaufhof und im Begegnungszentrum Alte Synagoge erhältlich. gör

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