Neuentwickelte Tasche: Damit der feine Zwirn knitterfrei am Zielort ankommt

Start-up entwickelt Tasche zum stressfreien Transport von Anzügen. Einer der beiden Gründer lebt in Wuppertal.

Neuentwickelte Tasche: Damit der feine Zwirn knitterfrei am Zielort ankommt
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Aufgeklappt sieht die Tasche aus wie ein großes T, reisefertig verpackt ähnelt sie einer luxuriösen Sporttasche. Die Tasche mit dem Markennamen „Elgnt“ (Kurzform für elegant) verspricht Managern und Geschäftsreisenden bei ihren Flügen und Taxifahrten rund um die Welt ein entspanntes Ankommen ohne Stress und Sorge um den Zustand des mitgenommenen Anzugs.

In der Reisetasche können nach Angaben der jungen Entwickler und Geschäftsgründer - dem Wuppertaler Marc Siefert und seinem in Norddeutschland lebenden Freund David Salomon - bis zu drei Anzüge knitterfrei mitgenommen werden. Statt in den Gepäckraum kann die Tasche zudem ins Handgepäck mit an Bord eines Fliegers genommen werden. Wer es am Zielort eilig hat, muss also nicht mehr lange am Gepäckband warten.

In Europa ist diese Art der Tasche laut Siefert bislang nicht entwickelt und verkauft worden. In den USA gibt es zwar ein ähnliches Modell, allerdings habe der dortige Hersteller kein Interesse, nach Europa zu exportieren, erzählt der 26-Jährige, der derzeit ein Master-Studium im Bereich „Digitales Management“ an der Hochschule Fresenius in Köln absolviert und im Herbst kommenden Jahres abschließen möchte.

Auf die Idee zur Entwicklung der Tasche war Freund und Co-Gründer David Salomon gekommen. „David hat mal als Werkstudent in der Finanzbranche gearbeitet. Da muss man viel reisen und fliegen“, erzählt Siefert. Da das dauernde Schleppen der Anzüge nervte oder der feine Zwirn nur zerknittert ankam, wenn er in den Koffer gesteckt wurde, entwickelte das Duo die Idee zu der Tasche.

Über die Hamburger Designerin Elena Osenbrüg ließen sie erste Prototypen in Handarbeit entwickeln: Bislang gibt es fünf davon. Da man sich beim Design an italienischen Vorbildern orientiert, hat das Start-up zudem Kontakt zu einem Taschenhersteller nahe Neapel geknüpft, der auch eine eigene Gerberei hat. Die dortige Geschäftsleitung sei von der Idee der beiden jungen Deutschen begeistert, sagt Siefert. Dort könnten größere Stückzahlen produziert werden.

Davor muss allerdings erst die Finanzierung stehen - und daran hängt derzeit noch das Geschäftsmodell der beiden Jungunternehmer. Über die Crowdfunding-Plattform „Kickstarter“ möchte das Duo 65.000 Euro als Startkapital zusammentragen. Bis Donnerstagabend hatten sich 90 Interessenten gefunden, die das Vorhaben mit 23.000 Euro unterstützen wollten. Die Werbeaktion läuft noch bis zum 28. Juli. Siefert geht davon aus, dass die gewünschte Summe nicht erreicht wird. „Wir sind von der Geschäftsidee so überzeugt, dass wir nun nach anderen Formen der Finanzierung suchen“, sagt er. Das könnten Risikokapitalgeber oder eben auch Geschäftskredite von Banken sein.

Als Kundschaft hat das Start-up vor allem die gut situierten Geschäftsreisenden im Blick. Mit knapp 490 Euro ist die Tasche nicht ganz billig. Derzeit visieren die Jungunternehmer die erste Produktionslinie für das kommende Jahr an - sofern es mit der Finanzierung klappt. Die Unterstützer über „Kickstarter“ könnten als Kunden die Grundlage für den ersten Auftrag sein. „Wir wollen Bestellungen für mindestens 200 Taschen zusammen haben, bevor wir in die Produktion gehen“, sagt Siefert.

elgnt.de

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