Wuppertal Charmanter Auftritt von Nulli und Priesemut

Das Kinder- und Jugendtheater widmet sich im neuesten Kofferstück den bekannten Figuren.

Wuppertal: Charmanter Auftritt von Nulli und Priesemut
Foto: Kinder- und Jugendtheater

Wuppertal. Nulli und Priesemut kennt fast jedes Kind, wenn nicht durch die Bücher von Matthias Sodtke, dann aber gewiss durch die Sendung mit der Maus. Die beiden Geschöpfe — Hase und Frosch — gibt es jetzt auch auf der Bühne zu erleben. Denn in seinem neuesten Kofferstück — auch als mobile Produktion — widmet sich das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater den sympathischen Figuren.

Die Premiere des Stückes für Kinder ab drei Jahren bewies eindrucksvoll, wie vielschichtig und liebevoll es der Regie von Andreas Lachnit gelang, die beiden Figuren schauspielerisch auf die Bühne zu zaubern. Anstatt direkt in die Welt der zwar ungleichen, aber „dicksten Freunde“ einzutauchen, wählte man einen genialen Kunstgriff.

Das Publikum wartete gespannt auf den Beginn der Vorstellung. Erste Kinder fragten, wann denn die geliebten Figuren kommen würden. Und plötzlich, taucht der „Hausmeister“ mit seinem Wagen auf der Bühne auf, der gerade dabei war, die verstopften Schultoiletten zu säubern und schwadroniert.

Verdächtig gekleidet — ganz in Grün. Dann auf einmal erscheint die „Putzkraft“ — ebenfalls mit Wagen und diversen Utensilien — und berichtet über die vielen Sachen, die Schüler in der Schule vergessen haben.

Die Szene ist gemacht und nach einigem skurrilen Hin und Her bemerken die beiden, dass sie Nulli und Priesemut gar nicht so unähnlich sind. Fast unbemerkt tauchen wir in die Geschichte ein und das Licht im Saal dimmt sich. Einen besseren Einstieg kann es nicht geben.

Julia Streich, als Nulli und Matthias Brandebusemeyer als Priesemut, überzeugen mit viel Witz und Charme auf der ganzen Linie. Ob sie nun zwischendurch mit Handpuppen die Szene verdichten oder in spritziger Slapstick-Manier ganz und gar in die Rollen der beiden Figuren eintauchen.

Die Geschichten sollen nicht verraten werden, aber es geht neben Karotten und schmackhaften Brummern auch um Zähne und natürlich um Freundschaft.

Mit kompakter, aber bunter und effektiver Ausstattung und so mancher gekonnt platzierten Musikeinlage gelingt es der Inszenierung, den Fokus ganz auf die beiden Figuren zu lenken und zudem abwechslungsreich und temporeich zu sein.

Sie bestäubt die Geschichten aus Sodtkes Büchern zudem auch mit einem Schuss latenter Ironie — für die größeren und ganz großen Zuschauer. Das Konzept, zwischen den „realen“ Menschen, den „gespielten“ Figuren und den Puppen zu changieren, geht auf. Richtig gut — ein Besuch ist definitiv lohnend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort