Cellitinnen übernehmen 60 Prozent von St. Antonius

Cellitinnen bekommen den Zuschlag. Eckhard Arens wird neuer Vorsitzender.

Wuppertal. Die Entscheidung ist gefallen: Die Kirchengemeinde St. Antonius ist nicht länger Alleineigentümer der Antonius-Kliniken (KSA) mit Häusern in Wuppertal, Schwelm, Velbert und Wülfrath. In Zukunft gehören 60 Prozent der Kölner Hospitalvereinigung St. Marien (Stiftung der Cellitinnen) und jeweils 20 Prozent den beiden Wuppertaler Krankenhausträgern St. Antonius und der Stiftung St. Josef.

Der Beschluss fiel in einer Gesellschafterversammlung am Mittwochabend. Zuvor hatte sich das Erzbistum massiv eingemischt und damit für großen Unmut bei Aufsichtsrat wie Kirchenvorstand gesorgt (WZ berichtete).

Die Kölner bringen neun Millionen, die Stiftung St. Josef 6,5 Millionen Euro und St.Antonius seine Häuser in die neue Struktur ein. Eine finanzielle Beteiligung der Antonius-Gemeinde ist vom Tisch - zuvor war von einem Darlehen von bis zu einer Million Euro die Rede. Dazu Pfarrer Michael Haupt: "Damit würde die Gemeinde die Grundlage ihrer zukünftigen pastoralen Arbeit abgeben."

Gleichzeitig dreht sich auch das Personal-Karussell: Dr. Walter Blum, Vorsitzender des KSA-Aufsichtsrates, hat sein Amt niedergelegt. Er begründet das gegenüber der WZ mit einem "tiefgreifenden Vertrauensverlust" zwischen ihm und Msgr. Haupt. Blum gehörte dem Aufsichtsgremium seit 1985 an, seit 2004 war er Vorsitzender. Zum Nachfolger wurde Aufsichtsrats-Mitglied Eckhard Arens gewählt.

Der neue Hauptgeschäftsführer wird von den Cellitinnen gestellt, konkrete Namen gibt es bisher noch nicht. Auch Antonius und St. Josef werden an der neuen Geschäftsführung beteiligt, hieß es am Donnerstag. "Ich will mich dafür einsetzen, dass die neue Lösung funktioniert", sagt Antonius-Geschäftsführer Michael Kaufmann, dessen Vertrag noch bis 2011 läuft. Gleichzeitig signalisiert er aber auch, dass er durchaus offen für Veränderungen ist.

Wie es mit den Krankenhäuser in Wuppertal weitergeht? "An deren ureigener Identität wird sich nichts verändern", sagt Kaufmann. Auch die Namen sollen bestehen bleiben. Allerdings werden Antonius und St. Josef zusammenrücken - das soll auch im Namen sichtbar werden. In Zukunft wird es nur noch einen Aufsichtsrat geben. Beiräte sollen über Sachfragen vor Ort beraten.

Ob die Übernahme durch Köln Kündigungen nach sich zieht? Dazu Kaufmann: "Wenn das geplante Sanierungskonzept durchgesetzt wird, ist es ohne Kündigungen zu schaffen." Details des Gesellschaftervertrags werden jetzt ausgehandelt. Voraussichtlich in vier bis acht Wochen soll die neue Struktur in Kraft treten. Das Erzbistum muss zustimmen.

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