Wuppertal Brücke Remlingrade lässt auf sich warten

Bevor Stahlträger für die Kranstützen in den Boden gerammt werden, muss der Grund erst auf Kampfmittel untersucht werden.

Wuppertal: Brücke Remlingrade lässt auf sich warten
Foto: Günter Hiege

Barmen. Ausflügler und Kanuten am Beyenburger Stausee werden sich noch ein wenig gedulden müssen, bis die lang ersehnte Brücke Remlingrade endlich wieder den Lückenschluss des Uferwegs herstellt und gleichzeitig den Paddlern die Verlängerung ihrer Übungsstrecken in den untere Seeteil ermöglicht.

Wuppertal: Brücke Remlingrade lässt auf sich warten
Foto: Anna Schwartz

Nachdem der zunächst für den 12. April geplante Einhub der 32 Meter langen Fertig-Brücke wegen fehlender Prüfnachweise für die Tragfähigkeit des Untergrunds für die Kranstützen gestoppt worden war, waren die Beyenburger von Stadt und Wupperverband zunächst auf den Mai und dann auf die vergangenen Woche vertröstet worden. Doch weiter ruht der See an der Baustelle still, ist die Brücke auf dem Wanderparkplatz in Beyenburg sicher geparkt.

Inzwischen sind sich Stadt und Wupperverband auf der einen Seite sowie die ausführende Bau-AG Klostermann und NE Sander Eisenbau immerhin einig, dass für die Kranstützen zunächst Eisenträger bis zu sechs Meter tief bis auf Fels oder festen Grund in den Boden gerammt werden, um die Gefahr auszuschließen, dass die Uferböschung oder die unmittelbar danebenliegende Stützmauer der Bahnstrecke wegsacken.

„Unsere Prüfstatiker haben signalisiert“, dass das genehmigungsfähig ist“, sagt Bernd Osthoff vom Bereich Bauen, Verkehr und Umwelt bei der Stadt. „Jetzt einen Termin für den Brückeneinhub zu nennen, wäre aber unrealistisch“, ergänzt Sabine Lattau, Projektleiterin beim Wupperverband. Weil Teile so tief in den Boden gerammt werden müssten, sei vorgeschrieben, zu untersuchen, ob nicht etwa Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg im Untergrund lauerten. Der Prüfauftrag an die zuständige Bezirksregierung Arnsberg (die Brücke liegt auf Ennepetaler Gebiet), wo zunächst Luftbilder aus den letzten Kriegsjahren ausgewertet werden, sei Anfang Juni gestellt worden. Bearbeitungszeit zwei bis sechs Wochen, habe es grob geheißen. „Ich habe keine Möglichkeit das zu beschleunigen“, sagt Sabine Lauttau. Die Ungeduld vieler Beyenburger, die die sie nach einem Termin für den Brückeneinhub fragen, kann sie gut verstehen.

Wenn die Nachricht aus Arnsberg kommt, sind noch weitere Schritte abzuarbeiten. Zunächst müsse zwingend noch einmal ein Kampfmittelsondierer vor Ort den Grund untersuchen, dann müssen die Eisenträger eingerammt und schließlich die Stützen für den 500 Tonnen-Kran aufgebaut werden. Lattau: „Ich bin aber sicher, dass das dann zügig geht. Stadt Wupperverband und Baufirma hätten die nötigen Vorarbeiten geleistet sichergestellt, dass immer Ansprechpartner da seien und es nicht plötzlich heiße: „Jetzt ist Urlaubszeit, wir haben kein Personal.“

Insgesamt sehen sich Lauttau und Osthoff durch das jetzt vorliegende statische Prüfgutachten darin bestätigt, im April den Brückeneinhub kurzfristig abgeblasen zu haben. Osthoff: „Das hat damals ein paar schlaflose Nächte gekostet, aber es ist nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Kran mit der Brücke tatsächlich abgesackt wäre.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort