Bleche zu kurz, Bad noch später fertig

Weil Schlitzrinnen nicht passen, wird die Öffnung des SSLZ auf Mitte Mai verschoben — vor allem für Vereine eine Katastrophe.

Bleche zu kurz, Bad noch später fertig
Foto: Stefan Fries

Küllenhahn. Im glänzenden neuen Edelstahlbecken des Schwimmleistungszentrums auf Küllenhahn läuft seit Mittwoch das Wasser ein. Doch die geplante Neueröffnung nach neunmonatigem Umbau, auf die Öffentlichkeit und vor allem Vereins- und Schulsportler dringend warten, verzögert sich weiter. Zuletzt avisiert war Anfang Mai. Nach der jüngsten Mitteilung des Gebäudemanagements wird die Fertigstellung jetzt erst für Mitte Mai prognostiziert. Grund für die Verzögerung sind Bauteile, die angesichts der 3,7-Millionen-Euro-Investition wie Centartikel anmuten. Die wenige Zentimeter breiten Schlitzrinnen, über die die Entwässerung des Beckenumlaufs erfolgen soll, sind von der österreichischen Herstellerfirma zu lang geliefert worden. Bevor die angepasst sind, kann aber mit den Fliesenarbeiten nicht begonnen werden, denn natürlich müssen Abläufe und Fliesenniveau aufeinander abgestimmt sein.

„Als die Bleche vorige Woche angeliefert wurden und sich als zu lang herausstellten, haben wir zunächst überlegt, sie vor Ort selbst zurechtzuschneiden, aber dann wäre jegliche Gewährleistung erloschen“, sagte Susanne Thiel, stellvertretende Leiterin des städtischen Gebäudemanagements. Also müssen die Rinnen in Österreich neu produziert werden und können laut Hersteller erst in der 13. Kalenderwoche, also Ende März, geliefert werden.

Die Nachricht hat für hektische Betriebsamkeit bei Sportamt, Schwimmverband und dem SV Neuenhof gesorgt, der bisher mit seinem beheizten Freibad die Hauptausweichmöglichkeit für Vereins- und Schulschwimmer gewesen ist. „Es ist unglaublich schwierig, alle Enden zusammenzubekommen. Wir haben uns zunächst einmal auf das Machbare konzentriert, nämlich für eine Lösung bis Ende Mai zu sorgen und sind dem SV Neuenhof für sein Entgegenkommen sehr dankbar“, sagt Sportamtsleiter Norbert Knutzen. Der Verein hat seine normale Schließungszeit zwischen Winter und Sommersaison nun schon von zwei Monaten drastisch verkürzt, will nur in den Osterferien, wenn die Leistungsschwimmer des SV Bayer im Trainingslager und auch die Schulen geschlossen sind, für zwei Wochen das Wasser ablassen, um zumindest Anstricharbeiten im Becken durchführen zu können.

Dass das Becken nun von den Vereinen und Schulen über den 1. Mai hinaus genutzt werden müsste, wirft neue Probleme auf, denn natürlich will man auch die rund 2000 eigenen Vereinsmitglieder zu ihrem Recht kommen lassen. Am 1. Mai beginnt nämlich der reguläre Sommerbetrieb, inklusive öffentlicher Badegäste. Klar, dass der SV Neuenhof auch ein Entgegenkommen der Stadt erwartet, das die laut Knutzen auch in finanzieller Form leistet. Doch nun stehen alte Lösungen offenbar infrage, etwa weil es mit Rücksicht auf den Sommerbadebetrieb kaum möglich sein wird, im Neuenhof 50-Meter-Bahnen zu spannen, die die Leistungsschwimmer der SG Bayer in Vorbereitung auf die Saisonhöhepunkte auf der langen Bahn aber dringen benötigen.

Eine zeitweilige Nutzung einer 50-Meter-Bahn in Solingen, die in Aussicht steht. könnte das nur unzureichend auffangen.

Die Nerven auf allen Seiten liegen blank, während gerade in Österreich an den neuen, dann hoffentlich passenden Edelstahlrinnen gebaut wird.

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