Bitburger Holding kauft den Werkzeughersteller Wera

Die Bierbrauer aus der Eifel wollen das Cronenberger Traditionsunternehmen mit allen Mitarbeitern weiterführen.

Bitburger Holding kauft den Werkzeughersteller Wera
Foto: Wera

Wuppertal. Na denn Prost: Vorbehaltlich der Genehmigung durch das Bundeskartellamt wird das Wera Werk mit Stammsitz an der Kozerter Straße 21 bis 25 im Herbst dieses Jahres in den Besitz der Bitburger Holding gehen. Nach Einschätzung von Detlef Seyffarth, Leiter des Konzern-Marketings, handelt es sich um eine Übernahme, die für beide Seiten Vorteile bringe.

„Die Belegschaft wurde in der vergangenen Woche vorab informiert. Wir gehen fest davon aus, dass sich für unsere Mitarbeiter durch die Übernahme nichts ändern wird“, sagt Detlef Seyfarth. Der jetzige Inhaber habe aufgrund fehlender Nachfolger das Management von Wera beauftragt, die Fühler nach Interessenten auszustrecken. Ein Stellenabbau bei Wera sei angesichts der guten Auftragslage nicht zu erwarten. „Im Gegenteil, es wird wahrscheinlich investiert“, so Seyfarth.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Traditionsunternehmen Bitburger“, kommentierte der langjährige Geschäftsführer Martin Strauch die Übernahme im Gespräch mit der Tageszeitung Trierischer Volksfreund. Der Konzern aus der Eifel verfolgt seit einigen Jahren die Strategie, sich durch Zukäufe außerhalb des heiß umkämpften Getränkemarktes breiter aufzustellen. 2010 stieg die Bitburger Holding beim Westerwälder Spielwarenhersteller Sterntaler ein. Außerdem ist das Unternehmen laut Angaben des Trierisches Volksfreunds an der Dürr Dental AG aus Bietigheim-Bissingen beteiligt.

Mit dem Wera Werk kommt bald ein Unternehmen hinzu, das wachsende Umsätze verzeichnet und gerade in den zurückliegenden Jahren wirtschaftlich sehr erfolgreich war. „Unser jetziger Inhaber ist knapp über 60, das Management im Schnitt über 50 — das ist ein guter Zeitpunkt gewesen, die Zukunft des Unternehmens in Ruhe zu planen und einen guten Preis zu erzielen“, sagt Detlef Seyfarth. Über die Höhe des Verkaufspreises für die vollständige Übernahme machten Wera und Bitburger Holding keine Angaben.

Vor 80 Jahren wurde das Wera Werk gegründet. Es stellt innovative Schraubwerkzeuge wie den Schraubschlüssel „Joker“ oder die Knarre „Zyklop“ her. Wer bei Wera anruft, wird mit Rock und Heavy Metal vom Band begrüßt. Sich selbst bezeichnen die Werkzeugmacher aus Cronenberg gerne als „Tool Rebels“. Im Mutterhaus an der Korzerter Straße arbeiten 150 Mitarbeiter vornehmlich in der Entwicklung, Marketing, Lagerhaltung und Vertrieb. Der Großteil der Produktion erfolgt in einem Werk mit rund 400 Mitarbeitern in Tschechien in der Nähe von Prag.

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