Bezirksvertreter befürworten Grundschule

Einrichtung an der Matthäusstraße soll zum Schuljahr 2019/2020 in Betrieb gehen. Drei Klassen pro Jahrgang sollen ganztags betreut werden.

Bezirksvertreter befürworten Grundschule
Foto: Anna Schwartz

Wichlinghausen. Vor dem Hintergrund einer wachsenden Schülerzahl und dem Bedürfnis nach einer umfassenden Betreuung der Grundschulkinder soll die Zahl der Plätze mit Ganztagsbetreuung in Wuppertal wachsen. Ein Schritt dahin ist die Errichtung einer offenen Ganztagsgrundschule (OGS) an der Matthäusstraße in Wichlinghausen. Die entsprechende Einrichtung einer solchen Schule empfahl am Dienstagabend die Bezirksvertretung Oberbarmen.

Ab dem Schuljahr 2019/20 soll die dreizügige offene Ganztagsgrundschule mit der ersten Klasse in Betrieb gehen. Pro Jahrgangsstufe sollen drei Klassen mit jeweils etwa 25 Schülern eingerichtet werden. Man plane derzeit mit einer Ganztagsbetreuungsquote „von 100 Prozent“ an der Schule, sagte Schuldezernent Stefan Kühn bei der Sitzung der Bezirksvertretung. Für Schüler, die keine Ganztagsbetreuung benötigten, könnten dann gegebenenfalls Schüler aus anderen Grundschulen nachrücken. Mögliche Engpässe an anderen Schulen könnten so ausgeglichen werden, der Bedarf bei anderen Eltern könne so gedeckt werden, betonte Kühn.

Derzeit ist in dem Gebäude an der Matthäusstraße 24 noch die Hauptschule Wichlinghausen untergebracht, sie soll im Frühjahr oder Sommer 2019 in das Gebäude der auslaufenden Hauptschule Dieckerhoffstraße in Langerfeld wechseln. Für die Sanierung des Gebäudes an der Matthäusstraße werden Kosten von 10,6 Millionen Euro veranschlagt. Durch das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ des Landes NRW werden fast zehn Millionen Euro finanziert, die übrigen Mittel stammen aus der Bildungspauschale und Mitteln des Gebäudemanagements der Stadt.

Der Ausbau verfolgt das Ziel, in Wuppertal mindestens 50 Prozent der Plätze in den Grundschulen in Ganztagsbetreuung anzubieten. Vor dem Hintergrund der prognostizierten steigenden Schülerzahlen in den Grundschulen müssten zusätzliche Räume geschaffen werden, erklärte Kühn. Im laufenden Schuljahr besuchen rund 12 800 Schüler Grundschulen in der Stadt, bis zum Schuljahr 2023/24 soll sich die Zahl auf fast 14 400 erhöhen.

In Oberbarmen sind im laufenden Schuljahr knapp 2000 Grundschüler gemeldet, bis zum Schuljahr 2022/23 sollen es fast 2100 werden. Zudem hat sich die Schülerzahl an den sieben Grundschulen in Oberbarmen im Zeitraum von 2012 bis 2017 bereits um über 220 erhöht. Diese Steigerung konnte nach Angaben der Stadtverwaltung nur aufgefangen werden, indem zusätzliche Eingangsklassen eingerichtet wurden, obwohl der Schulraum dringend für die offene Ganztagsgrundschule, Seiteneinsteigerklassen oder die Inklusion benötigt worden wäre. Fünf der sieben Schulen liegen den Angaben zufolge überdies in Quartieren mit hohem Handlungsbedarf.

Diese Entwicklung hat nach Angaben der Verwaltung zu einer „deutlichen Verknappung des Schulraumes“ und einer Stagnation des Ausbaus der offenen Ganztagsgrundschulen in dem Stadtbezirk geführt. Zur Versorgung der zusätzlichen Schüler im Rahmen des offenen Ganztagsangebotes sei deshalb der Ausbau einer weiteren dreizügigen Grundschule erforderlich.

Derzeit sind an den Grundschulen im Stadtbezirk Oberbarmen 23 OGS-Gruppen eingerichtet. Das entspricht einer Versorgungsquote von knapp 30 Prozent. Schuldezernent Kühn räumte allerdings auch ein, dass die Stadt mit ihrem Ausbauprogramm nur die infrastrukturellen Voraussetzungen für OGS-Plätze schaffen könne. Ob das Land dann die Mittel habe und willens sei, um für das Angebot auch Lehrkräfte einzustellen, sei eine andere Frage. Hier müsse man einfach darauf „vertrauen, dass die Entscheidung dazu führt, dass wir genügend Personal haben“.

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