Gericht Bewährung: Rosenverkäufer kassierte doppelt

Warum ein Blumen-Verkäufer 35000 Euro an die Stadt zahlen muss.

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Foto: dpa-tmn/Robert Günther

Wuppertal. Jeder dürfte ihn schon einmal gesehen haben, den Mann mit den Blumen im Arm. Vorzugsweise Freitag- und Samstagabend taucht er in Wuppertaler Gaststätten auf und verkauft seine Rosen: Sein Wuppertaler Spitzname ist Programm: Rosen-Ali.

Doch jetzt hat der 44-Jährige Ärger. Wegen Betruges musste der fünffache Familienvater vor Gericht erscheinen, wurde zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Auflage: Der Blumen-Mann muss mindestens 100 Euro pro Monat an die Stadt zahlen.

Laut Urteil hat Rosen-Ali nämlich doppelt kassiert. Einmal den Preis pro Rose und dann auch noch Arbeitslosengeld. Das Ordnungsamt hat einen Schaden von insgesamt 35000Euro ausgerechnet. Den Betrag muss der 44-Jährige jetzt in 100er-Raten abstottern. Das kann dauern.

Eine Hausdurchsuchung hatte ergeben, dass Rosen-Ali mehrer Immobilien in seiner türkischen Heimat besessen haben soll. Vor Gericht hieß es allerdings, die Häuser habe er nicht mit Rosen-Geld sondern mit einer Versicherungssumme bezahlt. Zudem sei der Gebäude-Bestand mittlerweile in die Zwangsversteigerung gegangen.

Finanziell ist der Blumen-Verkäufer offenbar nicht mehr auf Rosen gebettet. Denn auch das Wuppertaler Sozialamt hat schon den Finger gehoben: 48000Euro "Stütze" soll Rosen-Ali über Jahre zu Unrecht kassiert haben. Angeblich verkauft der Mann weiterhin Blumen. Jetzt allerdings legal. Geld von der Stadt bekommt er jedenfalls nicht mehr.

Das Urteil ist rechtskräftig.

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