Betreuung von der Geburt bis zum ersten Geburtstag

Pro Familia startet Pilotprojekt für Flüchtlingsfrauen.

Betreuung von der Geburt bis zum ersten Geburtstag
Foto: Andreas Fischer

Seit März dieses Jahres unterstützt Michaela Pfeiffer, Familienhebamme der Pro Familia-Beratungsstelle, im Rahmen des Pilotprojektes „Ins neue Leben begleiten“ Flüchtlingsfrauen und -familien in Wuppertal. Ziel ist eine grundlegende Verbesserung der Betreuung für geflohene Schwangere mit ihren Babys bis zum ersten Geburtstag. Da sich dieses Projekt rein aus Spenden finanziert, wünschen sich die Beteiligten zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung, zur Integrationsförderung und für eine bessere gesellschaftliche Teilhabe der werdenden Mütter und ihrer Kinder weitere Hilfe in Form von Spenden.

Initiiert wurde das Projekt im Frühjahr von Sozialdezernent Stefan Kühn, der Pro Familia- Beratungsstelle und der 1996 gegründeten Bethe-Stiftung. „Die Idee, geflohene schwangere Frauen und ihre Familien von der Schwangerschaft an über die Geburt bis zum ersten Geburtstag des Kindes zu betreuen, zu beraten und zu begleiten, entstand, weil wir einen großen Bedarf erkannt haben“, sagt Michaela Pfeiffer. „Organisatorisch kooperieren wir mit dem Ressort Zuwanderung und Integration der Stadt Wuppertal.“

Michaela Pfeiffer hat einen noch größeren Bedarf an Unterstützung erkannt: „Zur Zeit können lediglich fünf Stunden in der Woche für diese Arbeit finanziert werden. Der Bedarf ist aber viel höher.“

So wüssten betroffene Frauen oft nicht, wann und wo sie Frauen- oder Kinderärzte kontaktieren können, ob man sich in einem Krankenhaus anmelden muss und wie sie sich in dem für sie fremden Gesundheitssystem zurechtfinden sollen. „Frauen mit Komplikationen brauchen da noch mal eine ganz andere Betreuung, wichtig für Mutter und Kind“, so Pfeiffer.

Glücklicherweise habe die Bethe-Stiftung in den ersten Monaten jeden Spendenbetrag noch einmal verdoppelt und somit wesentlich dazu beigetragen, dass die Betreuungssituation sich verbessert habe.

Michaela Pfeiffer versteht sich als Lotsin, die vielfältige Aufgaben im Rahmen der Familienhilfe wahrnimmt: Sie fungiert etwa als Dolmetscherin, begleitet die Familien bei Arztbesuchen und Anmeldungen, beispielsweise im Kindergarten, oder kümmert sich um die Vernetzung im Sinne der Familien. ryz

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