Besuch für arabische Christen

Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken lobt Initiative.

Mit einem Besuch in Wuppertal hat Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, die neu gegründete Gemeinde arabischer Christen unterstützt. Sie entstand nach dem Zuzug vieler Christen aus dem arabischen Raum. „Vorbildlich“ sei diese Initiative, lobt Thomas Sternberg.

Rund 20 Prozent der Flüchtlinge seien Christen, hebt Werner Kleine, Pastoralreferent von der Katholischen Citykirche, hervor. Nach dem Kirchenrecht seien katholische Christen verpflichtet, ihnen Gottesdienste nach ihrem eigenen Ritus zu ermöglichen. Daher habe er die Gründung der Gemeinde unterstützt.

Anstoß dazu gab das Ehepaar Hilin Prick und Jiryis Arraf. Sie stammt aus dem Irak, er aus Galiläa, beide leben schon lange in Wuppertal. Als die Flüchtlinge kamen, kümmerten sie sich um sie, luden die Christen zum Gottesdienst ein.

Zwanzig Menschen fanden sich zunächst. Und wünschten sich einen Priester, der auch einen Ritus feiern kann, wie er in arabischen Ländern üblich ist. Werner Kleine fand einen in Regensburg. Und schlug vor, die Kirche St. Petrus in Laaken zu nutzen. Das freute die Gemeinde, denn sonst wäre das Gotteshaus abgerissen worden. Auch das Erzbistum Köln hat die arabische Gemeinde — zunächst vorläufig — anerkannt.

„Der Ölberg — Im Glauben über Grenzen“ nennt sich die Gemeinde, weil in ihr Christen verschiedener Richtungen — katholische, orthodoxe, melkitische, Kopten und Armenier aus verschiedenen arabischen Ländern zusammenfeiern. „Wir sind alle unter einem Dach“, sagt Hilin Prick.

Inzwischen gehören etwa 200 Menschen zur Gemeinde, rund 120 kommen zum monatlichen Gottesdienst — auch aus Wuppertals Umfeld. Es gibt Kirchenfeste und Gemeindetreffen, erste Hochzeiten und vergangenen Sonntag wurde der kleine Georg Haddad (2) getauft, dessen Eltern aus Damaskus stammen — ein ganz normales Gemeindeleben.

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