Wuppertal Beschwingt durch die Ballnacht

Höchste Zeit fürs Abendkleid und den guten Anzug: Am 4. Februar erwartet der Ball der Schönen Künste 450 Besucher in der Stadthalle.

Wuppertal: Beschwingt durch die Ballnacht
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal, Musik aus vielen Sparten, ein Menü in drei Gängen und Tanz bis in den frühen Morgen erwartet die Besucher beim Ball der Schönen Künste — „auf sehr hohem Niveau, aber keineswegs steif“, sagt Lutz-Werner Hesse in seiner Funktion als Vorsitzender der Konzertgesellschaft.

Nach der überaus erfolgreichen Premiere 2015 steigt am 4. Februar die zweite Auflage in der Historischen Stadthalle. Der Verkauf der gut 450 Eintrittskarten läuft gut — „aber ein bisschen Luft nach oben haben wir noch“, sagt Hesse. Die Theaterfreunde und die Konzertgesellschaft veranstalten den Ball, dessen Erlös den Bühnen und dem Sinfonieorchester zugutekommt. Diese revanchieren sich prompt und gestalten das Programm.

So übernehmen nach der Vorspeise (gebratenes Lachsforellenfilet mit Kaviar-Crème fraîche) und der offiziellen Begrüßung Mitglieder des Opernensembles und des Sinfonieorchesters den ersten musikalischen Block. Opernintendant Berthold Schneider lässt es sich nicht nehmen, den Reigen der Ohrwürmer zu moderieren: Es erklingt heiter Beschwingtes aus der „Czárdá´sfürstin“, „Rigoletto“ und der „Fledermaus“. Die musikalische Leitung hat der neue Erste Kapellmeister Johannes Pell.

Nach dem Hauptgang (Entenbrust mit Pflaumenjus und Waldpilzrisotto) nutzt das Schauspiel die Gelegenheit zum musikalischen Zwischenspiel. Dabei darf Stefan Walz mit Songs aus seinem Bühnenhit „Nightradio“ nicht fehlen. Lena Vogt singt Auszüge aus ihrer Hommage an Janis Joplin. Bei den Bühnen oder Gestaltern wusste man zwar nicht, wie man Bertolt Brecht richtig auf den Programmflyer druckt, Julia Reznick wird aber trotzdem Lieder von ihm, Kurt Weill und Paul Dessau singen.

Nachdem 2015 Kritik an der damaligen Tanzcombo laut geworden war, wurde nun das sechzehnköpfige Showorchester Michael Holz aus Aachen engagiert, das auch bei Tanzturnieren spielt. Ihm gehört ab 22 Uhr die Bühne. Menschen (meist männlichen Geschlechts), die partout nicht tanzen können, weil spontan der Schuh drückt oder sie ganz plötzlich von Knie-Arthrose befallen werden, werden nun flanieren gehen — zum üppigen Dessert-Buffet in der Gartenhalle oder zu den neu eingerichteten Gesprächsinseln im Foyer.

„In der gesamten Region ist es der einzige große Ball dieser Art“, sagt Lutz-Werner Hesse. „Wir wollen damit an die klassische, bürgerliche Ball-Tradition anknüpfen.“ Er erwartet, dass es „eine runde, bunte und festliche Sache wird“. Das sieht Enno Schaarwächter, der Geschäftsführer der Bühnen, ebenso: „Die Stimmung ist immer toll. Die Gäste schätzen besonders die Mischung des Programms. Sie möchten Hochkultur, gucken aber auch auf die Uhr, wann denn die Tanzkapelle anfängt.“

Das Ball-Geschehen wird sich diesmal auf den großen Saal und die Wandelgänge drumherum konzentrieren. Vor zwei Jahren gab es auch in den kleineren Sälen im ersten Stock der Stadthalle Programm, doch das hat sich nach Ansicht der Veranstalter nicht bewährt. „Durch die Verteilung auf die verschiedenen Säle blieben zu wenig Leute im großen Saal, da fühlten sich die Tänzer ein bisschen ungemütlich“, sagt Lutz-Werner Hesse.

Eine gewisse Raum-Fluktuation wird es aber geben: Kurz nach Mitternacht bieten drei Studierende der Musikhochschule im Restaurant Rossini mit Stücken aus den 30er, 40er und 50er Jahren das Musicalprogramm „I’ll get a kick out of you“, das sie in diesem Semester einstudiert haben. Hesse: „Das ist quasi der Absacker.“

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