Bis Montag ist die Röhre in Richtung Ronsdorf und Remscheid gesperrt Bedeutung des Burgholztunnels für die Wuppertaler Autofahrer wächst

Bis Montagmorgen ist die Röhre in Richtung Ronsdorf und Remscheid gesperrt. Bis zu 37 500 Fahrzeuge sind dort täglich unterwegs.

Bis Montag ist die Röhre in Richtung Ronsdorf und Remscheid gesperrt: Bedeutung des Burgholztunnels für die Wuppertaler Autofahrer wächst
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Lange Staus auf der Cronenberger Straße von Küllenhahn bis zur Steinbeck waren am vergangenen Wochenende die Folge der Bauarbeiten im Burgholztunnel. Seit gestern (FReitag) um 17 Uhr ist der Tunnel in Fahrtrichtung Ronsdorf wegen weiterer Arbeiten an der Fahrbahn in Richtung Ronsdorf und Remscheid gesperrt. Bis Montag, 29. August, um 5 Uhr müssen die Autofahrer daher mit Staus rechnen und Umleitungen in Kauf nehmen.

Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gewicht können die Umleitung durch den Kiesbergtunnel und über die Cronenberger Straße zum Theishahner Kreuz nehmen, den Brummifahrern mit schwereren Gefährten bleibt dagegen eine „Stadtrundfahrt“ über die B 228 und B 7 zur Cronenberger Straße oder eine Umfahrung bis zum Autobahnkreuz Nord nicht erspart.

Die aktuellen Bauarbeiten zeigen, wie wichtig der Burgholztunnel für den Verkehrsfluss in und um Wuppertal ist. Dass wissen die Wuppertaler spätestens seit der Sperrung der B 7 im Bereich Döppersberg, denn bei vielen innerstädtischen Fahrten lässt sich die mühsame Tour über die Talsohle durch einen zumeist staufreien Abstecher über die L 418 vermeiden.

Die Bedeutung des Burgholztunnels für den Verkehrsfluss ist deutlich größer als die des Kiesbergtunnels. 2010 haben etwa 12 500 Fahrzeuge pro Fahrtrichtung und Tag den Tunnel passiert. „Leider gibt es nur Schätzungen für das Jahr 2015, die auf Messungen am weiter östlich gelegenen Hahnerberg- Tunnel beruhen. Dort wurden durchschnittlich 32 000 Fahrzeuge pro Tag verzeichnet“, sagt Sabrina Kieback vom Landesbetrieb Straßen NRW. Werktags liege die Zahl mit etwa 37 500 Fahrzeugen pro Tag noch höher.

Von 40 000 Fahrzeugen pro Tag war beim Bau des Burgholztunnels ausgegangen worden. Diese Zahl dürfte in den kommenden Jahren erreicht werden, denn die Planer gehen von einem wachsenden Verkehrsaufkommen auf der sogenannten Südtangente aus. Der Burgholztunnel liegt auf halber Strecke zwischen der A 46 im Sonnborner Kreuz und der Anschlussstelle zur A 1. Nach dem geplanten Ausbau der L 419 wird es eine neue Anschlussstelle zur A 1 vor der Blombachtalbrücke geben. Dann wäre die Südtangente komplett, die zwei Autobahnen verbindet und Entlastung für die stark befahrene A 46 bedeuten würde.

„Das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der L 419 wird noch in diesem Jahr eingeleitet“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell. Das Land baut den Abschnitt vom Lichtscheider Kreisel bis zur Einmündung Erblschlöer Straße, den zweiten Abschnitt inklusive der Autobahnzufahrt zur A 1 übernimmt der Bund. Bei der Finanzierung des Ausbaus der L 419/Parkstraße spielt der Tunnel Burgholz ebenfalls eine wichtige Rolle. „Nach dem Ausbau wird der Abschnitt L 418/419 von einer Landesstraße zu einer autobahnähnlichen Bundesstraße umgewidmet. Der Tunnel Burgholz geht dann in den Besitz des Bundes über“, sagt Dietmar Bell. Das erspare dem Land die künftigen Kosten für die Bauunterhaltung. „Über die zu erwartenden Einsparungen finanziert das Land seinen Bauabschnitt beim Ausbau der L 419“, erklärt Bell.

Bis der Lückenschluss vom Sonnborner Kreuz durch den Burgholztunnel bis zur Anschlussstelle an der Blombachtalbrücke vierspurig vollzogen ist, werden noch mindestens fünf Jahre ins Land gehen. Während die Fragen der Finanzierung zwischen Bund und Land geklärt zu sein scheinen, gibt es kontroverse Diskussionen um den Lärmschutz im Bereich der Parkstraße. Zuletzt hatte Oberbürgermeister Andreas Mucke Nachbesserungen gefordert: „Nach dem jetzigen Planungsstand ist er noch nicht überall da, wo er aus unserer Sicht sein muss. Wohnbebauung und Sportplatz dürfen nicht ausgenommen werden. Da bleiben wir am Ball.“ Planfeststellungsverfahren Bedenken und Anregungen von Bürgern und Behörden berücksichtigt werden müssen, legt sich das Land nicht auf einen Termin für die Fertigstellung fest.

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