Bau des Hörsaalzentrums wird zur unendlichen Geschichte

Die Fertigstellung verzögert sich bis Ende Mai. Rektor Lambert T. Koch übt heftige Kritik am Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW.

Elberfeld. Die Inbetriebnahme des Hörsaalzentrums auf dem Campus Grifflenberg mit geschätzten Kosten von 15 bis 20 Millionen Euro verzögert sich ein weiteres Mal. Da der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) nicht mehr den Fertigstellungstermin zum Beginn des Sommersemesters im April 2011 einhalten kann, scheint die Geduld an der Bergischen Universität nun restlos aufgebraucht. Uni-Rektor Prof. Lambert T. Koch: „Der BLB lässt uns hängen. Und als Mieter sind wir machtlos.“

Lambert T. Koch fordert von der Leitung des BLB, dass sie sich in aller Form bei den Studierenden entschuldigt. Schließlich habe die Universität in Absprache mit der BLB den Studierenden mehrfach Zusagen gemacht, die dann seitens des BLB gebrochen worden seien.

Das Hörsaalgebäude im bisherigen Gebäude K sollte eigentlich zum Wintersemester in Betrieb genommen werden. Es entstehen unter anderem zwei Hörsäle mit 750 beziehungsweise 250 Plätzen. Doch der Termin der Fertigstellung konnte wegen Problemen bei einer Ausschreibung schon mehrfach nicht eingehalten werden.

Inzwischen gibt es einen ganzen Katalog weiterer Verzögerungsgründe: Neben offenkundiger Schwächen in der Bau- und Ablaufplanung habe es witterungsbedingte Probleme, Lieferschwierigkeiten einzelner Gewerke, beispielsweise der Bestuhlung, gravierende Probleme mit ausführenden Firmen, Wassereinbrüche wegen undichter Dächer, mangelhafte Elektroleitungen und insgesamt eine zögernde Mängelbeseitigung gegeben, so die Kritik der Bergischen Universität. Die Verzögerung wird für die Universität teuer, denn für einige weitere Wochen muss das Cinemaxx als Hörsaal angemietet werden. Außerdem werden die Seminarcontainer länger als geplant benötigt, denn selbst die von der Uni gewünschte Teileröffnung der Seminarräume war aufgrund eklatanter Mängel auf der Baustelle nicht machbar.

Jörg Munsch, stellvertretender Niederlassungsleiter des BLB, führt den Zeitverlust vor allem auf den Rechtsstreit bei einer Auftragsvergabe zurück. „Wir haben diesen Rechtsstreit am Ende zwar gewonnen, aber 17 Wochen verloren“, sagt Jörg Munsch. Außerdem sei das Bauvorhaben durch zwei aufeinander folgende strenge Winter gebremst worden. „Ein Beispiel ist der Eingangsbereich, ein Gewerk mit Glas und Stahl. Bei Eis und Schnee hat dort allein aus Sicherheitsgründen wochenlang niemand arbeiten können“, erklärt Jörg Munsch.

Den Vorwurf, der Zeitplan wäre bei einem strafferen Management einzuhalten gewesen, weist Munsch zurück. Man habe im Gegenteil für das Baustellenmanagement mehr Geld in die Hand genommen als bei anderen Projekten. „Wir haben nun Ende Mai ins Auge gefasst, versuchen aber alles, um schneller fertig zu werden“, erklärte Jörg Munsch, der einräumt, dass er die Ungeduld in Wuppertal verstehen könne. Die aktuelle Diskussion ändere nichts an dem guten Verhältnis zwischen BLB und der Leitung der Universität, meint er.

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