„Barmen karibisch“: Karibik zeigt sich von der Regenseite

Urlaubs-Stimmung konnte „Barmen karibisch“ wegen des Wetters noch nicht aufkommen lassen.

„Barmen karibisch“: Karibik zeigt sich von der Regenseite
Foto: Anna Schwartz

Barmen. Strahlende Gesichter und beste Laune gab es am Freitag bei „Barmen karibisch“ auf dem Johannes-Rau-Platz zu sehen. Allerdings beschränkte sich die positive Stimmung auf die vielköpfige Hochzeitsgesellschaft um die frisch Vermählten Svenja und Christoph Lübeck, die sich auf der Rathaustreppe köstlich über die Späßchen des Fotografen amüsierten, der die fröhliche Runde auf die Platte bannen wollte.

Ansonsten geriet die Veranstaltung, die exotisches Urlaubs-Flair vermitteln soll, aus Sicht der Veranstalter und Standinhaber in ihrer vierten Auflage diesmal an den beiden ersten Tagen zum „Weinfest“.

Die Tonnen von Sand, vor dem Rathaus sorgsam verteilt, sogen sich voll vom Dauerregen. In den Liegestühlen, die das Beachvolleyball-Feld säumten, sammelte sich das Wasser, ebenso wie auf den verwaisten Tischen. Ein einsames Pärchen saß unterm Regenschirm und überlegte, ob man sich von den eher als Erfrischungsgetränken gedachten Tequila Surprise, Passoa Caipirinha oder Baby Doll wärmen lassen sollte. „Im vorigen Jahr war das so toll hier“, erinnerte sich Celine Sinemus wehmütig, und ihr Begleiter Franco Sohn ergänzte: „Ja, das war eine super Atmosphäre mit vielen fröhlichen Menschen.“

Stattdessen herrschte Tristesse an den wenigen Ständen, die geöffnet hatten. Zu denen gehörten zwei trotz allem permanent fröhliche Jamaikaner, nämlich Michael und Kevin Brown und ihre Begleiterin Esther, die den Tonnengrill auf Temperatur hielten, auf dem sie Jerk Chicken gut gewürzt und aromatisch duftend zubereiteten.

Original jamaikanisches Halal boten sie an, Rice and Peas Salsa, Rasta Soup und dem aktuellen Trend folgend „Jamaika Veggie Meal“. Jacqueline und Rafaela, zwei jungen Damen, die von gegenüber aus dem dritten Stock besten Überblick auf die eher trübe Szenerie hatten, war wohl der würzige Duft in die Nase gestiegen und sie hatten sich für das mit einem scharfen Beil zerkleinerte Jerk Chicken entschieden. Feurig gewürzt, wie versprochen und mit einem neckischen Papierschirmchen verziert in der Pappschale von Michael mit einem strahlenden Lächeln serviert. Dazu karibische Klänge, die bei Temperaturen im niedrigen zweistelligen Bereich aber auch nicht das rechte Südsee-Feeling vermittelten

Währenddessen brutzelten nebenan die Bratwürste auf dem Grill vor sich hin, und an den zahlreichen Ständen, soweit überhaupt geöffnet, blieben das Wassereis mit 10,5 Prozent Alkohol ebenso unverzehrt wie der LA Smash Burger oder Tacos Burrito und die in mundgerechte Stücke geschnittenen Honig-und Wassermelonen, die bei warmer oder gar heißer Witterung köstliche Genüsse versprechen. „Ich mache jetzt auf“, versprach der Inhaber der „Passoa Beach Bar“ und sandte skeptische Blicke zum nach wie vor regenverhangenen grauen Himmel, hoffte aber, dass am Abend, die drei karibischen Musiker von „Latino total“ für ein bisschen karibische Beach-Party auf dem Rathausvorplatz sorgen würden.

Das für 16.30 Uhr angekündigte Beachvolleyball-Turnier musste indessen ausfallen, und den Veranstaltern, der ISG Barmen und deren Geschäftsführer Thomas Helbig blieb nur die Hoffnung auf den Samstag, den Sonntag und endlich die zu „Barmen karibisch“ unverzichtbare Sonne.

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