Bald Grüner Strom von der Tanke?

Wuppertal ist Hauptstadt der Elektromobilität. Initiator Jörg Heynkes brachte mehr als 100 E-Autos auf die Straßen.

Wuppertal. Spektakulär und einzigartig: Die „größte Steckdose der Welt“ auf dem Laurentiusplatz stand am Samstag nicht nur in großem Medieninteresse, sondern auch sinnbildlich für die gelungene wie gleichermaßen ehrgeizige Aktion des Villa-Media-Hausherrn Jörg Heynkes. Er hatte im Frühjahr in Kooperation mit dem Stadtmarketing-Verein WuppertalAktiv angekündigt, in diesem Jahr weitere 100 Elektromobile auf Wuppertals Straßen zu bringen.

Das Ziel wurde bereits im Spätsommer erreicht. „Das ist ein toller Erfolg für Wuppertal, seine innovativen Unternehmen und die Wuppertaler Bürger und hat hoffentlich ansteckenden Auswirkung“, sagte Heynkes und hat eine neue Vision: „Wie sexy wäre es im Sinne der Nachhaltigkeit, wenn man mit der Photovoltaik-Anlage sein eigenes E-Mobil speisen könnte.“

Am Nachmittag war es dann soweit: Rund 120 E-Mobile, darunter beispielsweise Twizys, E-Smarts oder Teslas, aus ganz Deutschland passierten die zwanzig mal zehn Meter messende „Mega-Steckdose“, die Wuppertals Straßen symbolisieren sollte. Dass die E-Mobile alltagstauglich sind, daran zweifelt Heynkes nicht. Zahlreiche Anfragen aus anderen Städten liegen ihm bereits vor: „Die Anfragen zeigen, dass auf Wuppertal geschaut wird.“

Das sah Michael Hofmann, Vizepräsident des Bundesverbandes für Elektromobilität in seiner Ansprache ebenso: „Ich hoffe, dass sich die Aktion in der Republik durchsetzt — wir werden das unterstützen.“ Neben WSW-Vorstandschef Andreas Feicht, dem Schirmherrn der Aktion, und NRW-Umweltminister Johannes Remmel, der die Aktion kürte, konnten sich die Besucher bereits ab zehn Uhr umfangreich zum Thema „Alternative Antriebsarten“ informieren. Andreas Brück nutzte die Gelegenheit zu einer Testfahrt mit dem Twizy: „Das Thema Elektromobilität hängt eng mit der Infrastruktur zusammen. Schön wäre es, wenn mehrere Hersteller aktiv würden und die Finanzierbarkeit gewährleistet wäre.“

Markus Berzins, der einen Segway ausprobierte, der neben dem Lyric, im Gegensatz zum zweirädrigen Segway ein E-Roller auf drei Rädern, von der gleichnamigen Firma bereitgestellt wurde, war die Aktion super: „Es müsste auf dem Gebiet Elektromobilität jedoch noch mehr passieren.“ Für Heynkes soll die Erfolgsstory nun in die nächste Runde gehen. Künftig sollen weitere Ladestationen für die Nutzer der E-Mobile in der Stadt mit grünem Strom versorgt werden.

Eine Kooperation von WuppertalAktiv mit der Energiegenossenschaft Bergische Bürgerkraft wurde hierzu bereits geschlossen. Das Hochschulsozialwerk an der Uni bietet für die Studenten an den Wohnheimen Steckdosen zum kostenlosen Tanken ihrer E-Bikes oder E-Mobile an. „Das zeigt, dass die Menschen erkannt haben, dass E-Mobile nutzbar sind und wie wichtig das Thema wirtschaftlich und ökologisch genommen wird“, so Christoph Nieder, erster Vorsitzender von WuppertalAktiv.

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