Bäder: Jetzt wird Personal knapp

Die Bädermisere spitz sich zu: Die Stadt hat kein Geld mehr für Modernisierungen und kann auch das nötige Personal nicht bezahlen.

Wuppertal. Fünf Bäderschließungen sieht der Entwurf des Haushaltsicherungskonzept von Kämmerer Johannes Slawig vor. Doch das sind noch längst nicht alle Schreckensmeldungen für Schwimmer. Auch die Personalsituation wird sich weiter verschärfen. Das berichtete der Stadtkämmerer am Donnerstagabend den Mitgliedern der Bezirksvertretung Uellendahl/Katernberg. Dort stand er Rede und Antwort zur aktuellen Etatlage und zum Haushaltssicherungskonzept. "Wenn die Schwimmoper wieder geöffnet ist, wird es eng", warnte Slawig die Stadtteilpolitiker vor.

Schon jetzt würde die Anzahl der Bademeister kaum ausreichen, zudem scheide aus Altersgründen immer wieder Personal aus, das nicht ersetzt werden dürfe. Aufgrund der Sparverordnung aus Düsseldorf seien Neueinstellungen nicht möglich, erklärte Slawig, der sich besonders um die Situation im Sommer sorgt. Denn auch die sonst übliche Anstellung von Saisonkräften, wenn die Freibäder geöffnet haben, schloss der Kämmerer aus, weil Düsseldorf das fordere.

Das könnte in Zukunft vestärkt dazu führen, dass bei Krankheit von Personal, Bäder vorübergehend geschlossen werden und Badezeiten eingeschränkt werden müssten, sagte Sabine Schmidt-Kessler vom Presseamt der WZ. Vor kurzem erst war das in Vohwinkel und Ronsdorf bereits vorgekommen. "Insofern nehmen die Bäder eine Entwicklung voraus, die sich künftig auch in anderen Service-Bereichen der Stadt zeigen wird", stimmte sie die Wuppertaler auf künftige Einschränkungen ein.

Derzeit befinden sich Kämmerer Johannes Slawig und Oberbürgermeister Jung in Sondierungsgesprächen zum Erhalt der Bäder, die der Haushaltssicherung zum Opfer fallen würden. Dazu sprichen sie mit Fördervereinen, die Bereitschaft signalisiert haben, die Bäder als private Träger weiterzuführen.

"Wir müssen von den Personal- und Instandhaltungskosten loskommen", sagte Slawig in der BV. Damit bleibt die Befürchtung bestehen, dass die Stadt die betroffenen Bäder zum Schnäppchenpreis verkaufen oder verpachten könnte. In der Ratssitzung am 15.März wird darüber aber noch nicht entschieden: Dort sollen nur die dann mehrheitsfähigen Teile des Sparpakets durchgewunken werden. "Diskussionsbedürftige Themen" wie die Schließung des Schauspielhauses, der Bäder und Bibliotheken seien dann noch kein Thema, so Slawig.

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