Ausstellung: Wuppertaler im Spanischen Bürgerkrieg

In der Konsumgenossenschaft Münzstraße sind Lebenswege von Spanienkämpfern zu sehen. Beiprogramm mit zwei Spielfilmen.

Ausstellung: Wuppertaler im Spanischen Bürgerkrieg
Foto: Fries, Stefan (fr)

Wuppertal. Sie gingen nach Spanien, um gegen das faschistische Franco-Regime zu kämpfen. Nach dem Bürgerkrieg gingen sie buchstäblich in alle Welt. Die Lebensgeschichten von Wuppertaler Spanienkämpfern zeigt die Ausstellung „Spanien war ihre Hoffnung“ im Gebäude der ehemaligen Konsumgenossenschaft „Vorwärts“ an der Münzstraße, die am kommenden Dienstag eröffnet wird. Sie wurde erarbeitet vom Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal.

Im spanischen Bürgerkrieg 1936 bis 1939 kämpfte die demokratisch gewählte Volksfront gegen die Putschisten um General Franco. Rund 40 000 internationale Freiwillige beteiligten sich auf Seiten der Volksfront, darunter viele bekannte Intellektuelle. Aus Wuppertal zogen 44 Freiwillige nach Spanien.

Die Ausstellung stellt auf 15 Tafeln ausgewählte Biografien von Wuppertaler Spanienkämpfern vor. Dazu gehören zum Beispiel die Brüder Rudolf und Leo Zuckermann aus Elberfeld. Rudolf Zuckermann war Regimentsarzt in Spanien. Nach dem Bürgerkrieg ging er nach Mexiko, dann in die DDR. Sein Bruder Leo bekleidete dort bereits höhere Ämter, wurde dann aber als Spion bezichtigt und floh nach Westberlin. Rudolf Zuckermann wurde ebenfalls verdächtigt. Erst spät konnte er wieder in seinem Beruf arbeiten.

Für die beiden Brüder stellt der Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal am 25. Oktober, 17.30 Uhr — vor der Ausstellungseröffnung — eine Gedenktafel vor, im erst kürzlich nach den Widerstandskämpfern Rita und Izchok Gerszt benannten Park zwischen Josef- und Bergstraße in Elberfeld. Der Verein möchte die Grünfläche zum Erinnerungsort an jüdische Widerstandskämpfer machen.

An der Präsentation der Tafel werden Angehörige der Familie Zuckermann teilnehmen, die anschließend auch die Ausstellungseröffnung besuchen werden. Zu der werden auch Angehörige von Carl Coutelle kommen, ein Elberfelder, der ebenfalls als Arzt in Spanien war.

Zur Ausstellung gehört ein Beiprogramm: Am Mittwoch, 26. Oktober, 17 Uhr, findet am Bahnhof Steinbeck eine Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Deportation ins Ghetto Lodz statt. 159 Wuppertaler Juden wurden von hier abtransportiert, darunter auch Samuel Zuckermann, Vater von Leo und Rudolf Zuckermann.

Am 22. November, 19 Uhr, wird der Historiker Alexandre Froidevaux in der Konsumgenossenschaft einen Vortrag über den Bürgerkrieg halten und darüber, wie er die Linke Spaniens prägte.

Der Spielfilm „Fünf Patronenhülsen“ von 1960 mit Armin Müller-Stahl und Manfred Krug ist am 1. November, 20 Uhr, in der Gaststätte „Jäger 90“, Bartholomäusstraße 25, zu sehen. Das Drehbuch schrieb der Wuppertaler Spanienkämpfer Walter Gorrish. Den Spielfilm „Land and Freedom“ zeigt am 5. November, 19 Uhr, die Gaststätte Am Langen Handock, Marienstr. 49.

Die Ausstellung an der Münzstraße 53 ist bis zum 22. November zu sehen. Öffnungszeiten: 28./31. Oktober, 2./3./4./7./11./15./18. November 17-19 Uhr; 5./6./19./20. November 13-18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zur Eröffnung am Dienstag 25. Oktober, 19 Uhr. hält Historiker Dieter Nelles einen einführenden Vortrag, Uli Klan spielt Musik aus dem Spanischen Bürgerkrieg.

www.wuppertaler-widerstand.de

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