Auch im Jahr 5777 hatte Leonid Goldberg Grund zu klagen

Die Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal hat in der Synagoge Neujahr gefeiert — und voller Sorge zurückgeblickt.

Auch im Jahr 5777 hatte Leonid Goldberg Grund zu klagen
Foto: Andreas Fischer

Miteinander in Frieden zu leben, ist eigentlich gar nicht so schwer. Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) listete dafür jedenfalls ein äußerst brauchbares Rezept vor, als er jetzt zum Neujahrsfest, Rosch-ha-Schana, der Jüdischen Kultusgemeinde in der Synagoge das Wort an die geladenen Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur richtete. Von Optimismus war da die Rede, Hilfsbereitschaft und der Erkenntnis, dass es ein Glück sei, in Deutschland leben zu können. „Einfach mal ein nettes Wort“, empfahl Kurzbach für das Gespräch mit dem Nächsten. Das ist allerdings nicht die Regel.

Erst recht nicht, wenn es um Israel geht. Wie in jedem Jahr konnte der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgmeinde für das Bergische Städtedreieck, Leonid Goldberg, Beispiele dafür nennen, dass Israel in der Weltpolitik isoliert wird. Dabei mag es für Christen vielleicht weniger schwer wiegen, dass es bei der Unesco für den Tempelberg und für die Klagemauer nur noch arabische Namen gibt. „3000 Jahre jüdische und 2000 Jahre christliche Geschichte werden einfach ignoriert“, kritisierte Goldberg. Er verwies auf Antisemitismus, der auch in Deutschland, mehr aber noch in Frankreich zu spüren ist. Der in diesem Jahr mit der goldenen Menorah für Freundschaft und Unterstützung der Jüdischen Gemeinde ausgezeichnete Eberhard Röhrig geißelte „Anti-Judaismus“ als Keim des Übels. Der evangelische Pfarrer war maßgeblich am Entstehen der Gedenkstätte Alte Synagoge in Elberfeld beteiligt. ll

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