App: Der eigene Einfluss auf das Glück

Offenheit für kleine Dinge und Einsatz für die großen — beides trägt zum Wohlbefinden bei.

Wuppertal. Was hat mich heute glücklich gemacht? Die regelmäßige Frage, die die App „Gücklich in Wuppertal“ vom Wuppertal Institut, der Happiness Research Organisation und der Sparkasse Wuppertal täglich stellt, regt zum Nachdenken an.

Einerseits öffnet es den Blick für das, was glücklich macht. Morgens zu spät dran gewesen, erst in die falsche Richtung zum Auto gelaufen, dann die Tasche fallengelassen — mit so einem Start scheint der Tag schon gelaufen. Aber: Ich war trotzdem pünktlich, der Umweg führte am hübschen Garten der Nachbarn vorbei und das Handy ist zwar aus der Tasche gerutscht — aber nicht kaputt gegangen. Glück gehabt!

Wenn man es darauf anlegt, kann man täglich viele dieser Glücksfälle entdecken: Die Ampel springt auf Grün, genau dann, wenn man ankommt. Die Interviewpartnerin ist eine ausgesprochen nette Person, die Sonne kommt plötzlich heraus und macht Wuppertal schöner.

Vieles davon ist geschenktes Glück, die App erinnert daran, dafür aufmerksam zu bleiben. Es gibt aber auch das Glück, zu dem man selbst beitragen kann. Mit wem bin ich glücklich? Wo bin ich glücklich? Wer das häufiger hinterfragt, kann ein wenig zum eigenen Glück beitragen. Öfter mit den Freunden etwas unternehmen, mit denen man so viel Spaß hat. Den alten Bekannten mal wieder anrufen, mit dem man so gut reden kann. Lieber den Umweg durchs Grüne wählen als den über die viel befahrene Straße. Die Wand streichen, deren Farbe schon längst nicht mehr gefällt.

Gibt es noch mehr? Manches reicht über unser privates Leben hinaus. Wie laut oder wie dreckig eine Straße ist, kann ich nicht allein beeinflussen. Welche Freizeitangebote mir offen stehen, wie gut meine Kinder betreut werden — das liegt nicht nur an meiner eigenen Einstellung.

Aber ich bin — zum Glück — nicht völlig hilflos. Gerade Wuppertal ist ein Beispiel dafür, dass Menschen etwas bewegen können: aus einer Bahntrasse einen Freizeitweg schaffen, dabei helfen, anderen eine tägliche Mahlzeit zu ermöglichen, wertvolle Einrichtungen vor dem Abriss bewahren.

Dass dieses Engagement mit Bürgerbeteiligungsprojekten gefördert wird, ist sicher ein weiterer Pluspunkt für Wuppertal. Das ohnehin schon viele Pluspunkte hat.

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