Anmeldezahlen sprechen für siebte Gesamtschule

Für 450 Kinder ist kein Platz an einer Gesamtschule frei. Schülerzahl in den fünften Klassen steigt um fünf Prozent an.

2935 Viertklässler wechseln zum Schuljahr 2018/2019 auf Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und Gesamtschulen — im Vorjahr waren es 2795. Der Anstieg um fünf Prozent in einem Jahr hat Konsequenzen auf die Wahl der Schulform. Während die Schulverwaltung 2017 bei 350 Kindern den Antrag auf einen Platz an einer Gesamtschule nicht erfüllen konnte, sind es zum kommenden Schuljahr 450.

Stimmt der Rat am kommenden Montag den Eckpunkten des Schulentwicklungsplans zu, dann beauftragt er die Verwaltung, für eine sechszügige Schule im Wuppertaler Osten ein geeignetes Grundstück zu finden. Spätestens vor der Sommerpause soll der Rat über den Standort und die Schulform entscheiden. Alles andere als ein mehrheitliches Votum für den Bau einer siebten Gesamtschule auf Barmer Gebiet wäre eine Überraschung. Die Suche nach einem dafür geeigneten Standort hat längst begonnen.

Stabile Anmeldezahlen auf einem niedrigen Niveau verzeichnen die fünf städtischen Hauptschulen. Schuldezernent Stefan Kühn spricht von einer soliden Zweizügigkeit. Einen leichten Aufwärtstrend verzeichnen die Realschulen. Besonders gefragt ist die Friedrich-Bayer-Realschule am Jung-Stilling-Weg, die als Sportschule NRW ein Alleinstellungsmerkmal hat und eine gute Nachbarschaft mit dem ebenfalls stark nachgefragten Carl-Fuhlrott-Gymnasium im Schulzentrum-Süd pflegt. Bei den Gymnasien zeichnet sich für das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in den Anmeldezahlen die Vorfreude auf die Rückkehr an den Standort Johannisberg ab. Das Schulgebäude wird mit großem Aufwand bis zum neuen Schuljahr komplett neu gestaltet. Wurden im Vorjahr am WDG 58 Schüler angenommen, so sind in diesem Jahr alle 90 freien Plätze gefragt. Es mussten sogar einige Absagen erteilt werden. Ein gegenläufiger Trend ist beim Johannes-Rau-Gymnasium an der Siegesstraße zu beobachten, dem der Umzug (eventuell im Herbst 2019 ins Ausweichquartier des WDG auf der Hardt) und die Modernisierung noch bevorstehen. Hier sank die Zahl der angemeldeten Schüler im Vergleich zum Vorjahr von 78 auf 55.

Ausgebucht sind die Gesamtschulen. 942 Schüler verteilen sich auf sechs Standorte. „Durch die Zahlen sehen wir unsere Aussagen im Schulentwicklungsplan bestätigt“, sagt Schuldezernent Stefan Kühn. Er verteidigt die Praxis, die Anmeldung für die Gesamtschulen denen für andere Schulformen vorzuschalten. „Ansonsten würden wir in den Schulen Chaos anrichten und für Verunsicherung bei Schülern und Eltern sorgen. Das Land NRW genehmigt dieses Vorgehen.“

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