Angela Dicke fährt seit 20 Jahren für die Tafel

Auf der Platte verteilt die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes warme Mahlzeiten.

Angela Dicke fährt seit 20 Jahren für die Tafel
Foto: Anna Schwartz

Elberfeld. Seit 20 Jahren engagiert sich Angela Dicke bei der Wuppertaler Tafel. Sie fährt die „Platten“-Tour und verteilt warme Mahlzeiten an bedürftige Menschen. In dieser Woche verlief die Tour anders als üblich, denn der Vorstand der Wuppertaler Tafel hatte etwas für sie vorbereitet. Es ist 18:30 Uhr, das Sozialmobil hält pünktlich auf dem Berliner Platz. Angela Dicke verteilt warme Suppe aus dem Lieferwagen heraus. Dahinter hat sich bereits eine Schlange gebildet.

Die beiden Vorsitzenden Astrid Zimmerbeutel und Wolfgang Nielsen, sowie Peter Krampen vom Team Ehrenamt stehen mit einer Urkunde und Blumen bereit. „Oh Donnerwetter“, sagt Angela Dicke, als ihr Astrid Zimmerbeutel den Straus überreicht. Die Überraschung ist gelungen. „Wir wollen uns von der ganzen Tafel für ihr tolles Engagement bedanken“, betont Astrid Zimmerbeutel.

Angela Dicke ist von Beginn an bei der Platten-Tour dabei. Am Anfang sei sie noch mit ihrem Privatwagen gefahren, erzählt sie. Warmes Essen habe es damals noch nicht gegeben — nur Brötchen, Tee und Kuchen. „Die Suppe kam erst später hinzu.“ Anfangs sei sie die Touren mit Jürgen Heimchen gefahren, berichtet Dicke. Auch er ist, wie sie selbst, Träger des Bundesverdienstkreuzes. Bekommen hat er es für seine Arbeit mit Drogensüchtigen.

„Von ihm habe ich unglaublich viel gelernt“ sagt die Wuppertalerin. Jede Woche fährt sie die Tour, die sie von Wichlinghausen über Oberbarmen, nach Elberfeld und Barmen führt. „Es ist nicht einmal ausgefallen“, sagt sie. Nach kurzer Überlegung fügt sie hinzu, dass sie doch einmal nicht fahren konnten, als sie im Winter mit dem Wagen wegen des Eises nicht vom Hof kamen.

Früher verteilten sie das Essen hauptsächlich an Obdachlose und Drogensüchtige. Heute nehmen auch viele Menschen mit geringen Einkommen die Mahlzeiten gerne an. „Die Leute stehen nicht da, weil es etwas umsonst gibt, sondern weil sie Hunger haben“ betont Wolfgang Nielsen.

Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit für die Tafel ist Dicke Vorsitzende des Vereins „Hilfe für die Kinder von Tschernobyl“. Ans Aufhören denkt sie trotz der vielen Verpflichtungen nicht. „Ich mache weiter, solange es geht“, bekräftigt sie. „Dann will ich mal wieder an die Arbeit“, verabschiedet sie sich und klettert zurück in den Lieferwagen. Nachdem alle etwas zu Essen bekommen haben, fährt er weiter. Keine halbe Stunde haben die Wagen der Tafel und das Medimobil gehalten, dann ist die Brücke am Berliner Platz wieder leer.

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