Andrang im Zoo: Zu Besuch bei den Löwen und Tigern

Raubkatzentag lockte mit vielen Einblicken hinter den Kulissen — und Namen für vier kleine Tiger.

Wuppertal. Sie sind die Stars des Tages: „Der Sibirische Tiger ist vom Aussterben bedroht. Deshalb ist es umso schöner, dass wir hier gleich vier Babys auf einmal haben“, sagt Zoo-Führer Markus Makiolczyk mit Blick auf die Tiger-Anlage des Wuppertaler Zoos. Erst vor wenigen Monaten wurden dort vier Tigerbabys von Tigerkatze Mymoza zur Welt gebracht. Jetzt konnten Besucher beim Raubkatzentag am Samstag erstmals Fragen zum tierischen Nachwuchs stellen und Einblicke hinter die Gehege-Kulissen erhalten. Und sie konnten, das war die besondere Attraktion des Tages, über die neuen Namen für die vier tierischen Jung-Stars abstimmen.

Bevor das Namens-Geheimnis gelüftet wurde, gab es erstmal viele Fakten für die Besucher über die beiden Großkatzen-Gehege des Zoos. Erst vor sechs Jahren wurde das heute höchste Areal Geländes neu erschlossen und gebaut. Ganze 12,8 Millionen Euro mussten davor durch Spenden und Fördermittel vom Land aufgebracht werden. So staunten die Zuhörer nicht schlecht, als Markus Makiolczyk bei der angebotenen „Führung durchs Revier“ im Rahmen des Raubkatzentages von der „größten Löwenanlage Deutschlands“ spricht. Ganze zwei Hektar werden dort von den zwei Rudeln rund um den 16-jährigen Kater Massai bewohnt.

„Natürlich müssen wir die Rudel voneinander trennen, weil sonst Revierkämpfe unter den Männchen ausbrechen würden“, erklärt Zooführer Markus Makiolczyk. „Und warum hat der Löwe eine Mähne?“, möchte er von den jüngsten Zuhörern wissen. „Weil sie sich tarnen müssen“, antwortet der kleine Marcel (8) rasch. „Das auch“, schmunzelt Makiolczyk und erklärt: „Außerdem dient die Mähne zum Schutz. Wenn die Löwen miteinander kämpfen, sollen sie sich ja nicht gleich töten.“

Hinter den Kulissen der Löwenanlage steht Tierpfleger Erik Beiersmann für Fragen bereit. Seit 1996 arbeitet er im Zoo begonnen, seit 2007 bei den Raubkatzen. Kein Wunder, dass er beim Anblick der nur einen Meter entfernten Löwinnen kaum noch nervös wird. Souverän wirft er den fauchenden und brüllenden Katzen Rindfleischstücke entgegen. „Die haben Hunger“, lächelt er, „Zwischen vier und sechs Kilogramm Fleisch essen die pro Tag.“ Sicherheitskleidung sei im Umgang mit den Tieren nicht notwendig. Schleusen und Stahltüren sichern die Innenräume. Gittertüren werden teils doppelt gesichert. Und im Notfall gibt es einen Sicherheitsplan. „Das ist wirklich beeindruckend“, meint Kerstin Stöcker begeistert.

Und dann, am Ende, ist es so weit: Die vier sibirischen Tigerbabys bekommen ihre Namen (siehe Kasten), über die gut 600 Zoo-Besucher abgestimmt haben.

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