Alphorn und Co. im Skulpturenpark

Das Wandelkonzert in der Reihe Klangart kam bei den Besuchern gut an.

Alphorn und Co. im Skulpturenpark
Foto: Stefan Fries

Die Wetterdienste meldeten im Internet, es könnte nachmittags ein Gewitter geben. Doch Petrus hatte ein Einsehen. So hielt man sich gerne ganz oben an der Hirschstraße auf, wo Tony Cragg den „Skulpturenpark Waldfrieden“ sein Eigen nennt. Bei hochsommerlichen Temperaturen gab es unter den Bäumen genug Schatten. Über das entspannte Wandeln in dieser Idylle an Plastiken entlang erfreute sich das Seelenleben. Vögel stimmten eine herrliche Sinfonie an.

Doch gegen 15 Uhr, als stiekum zehn Leute mit Musikinstrumenten die Villa Waldfrieden verließen und sich auf dem weiten Rund verteilten, war mit der Romantik Schluss. Plötzlich gesellten sich über mehr als zweiinhalb Stunden zu dem munteren Gezwitscher andere Töne. Einsam war irgendwo im Wald ein gezupfter Kontrabass zu hören. Nicht weit davon entfernt dudelte ein Alphorn. Dazu kam irgendetwas wie ein Jodler aus einem Frauenmund. Eine Gitarre schlenderte herum, begleitet von ihrem Besitzer. Weiter oberhalb legte sich ein Tenorsaxophon mächtig ins Zeug. Tauchten Alphorn inklusive Trompete und Flügelhorn sowie der Kontrabass auf, wurde ad hoc ein frei improvisiertes Trio angestimmt. Eine Blockflöte lag in den Händen einer Frau, die neben einem Baum saß. Dann stand sie auf und ging spielend ihres Weges. Zwischendurch rappte neben dem Pavillon eine Posaune durch die Gegend. Trommelwirbel gab es auch irgendwo.

Die zehn Profimusiker ließen sich allein oder in Gruppen auf das Flair des Parks ein. Sie wandelten durch den ganzen Park, machten immer wieder Halt, um neue Töne von sich zu geben. So entstand eine vortreffliche Symbiose aus Natur, bildender Kunst und Musik. Schließlich versammelten sie sich alle nach und nach vor der Villa. Tamara Lukasheva (Melodica, Stimme), Josephine Bode (Flöte, Stimme), Frederik Köster (Trompete), Matthias Schriefl (Trompete, Flügelhorn, Alphorn, Bassflügel-horn), Shannon Barnett (Posau-ne), Sebastian Gille (Tenor-Saxophon), Alex Eckert (Gitarre, Ukulele, Stimme), Thorsten Töpp (Gitarre), Alex Morsey (Kontrabass) und Maik Ollhoff (Schlagzeug) spielten zu guter Letzt vortrefflich als Band zu-sammen.

Es war das traditionelle Wandelkonzert im Rahmen der Musikreihe „Klangart“. Die Besucher zeigten sich begeistert, folgten den Musikern durch die Anlage, spendeten viel Beifall zwischendurch, der mit einem lang anhaltenden Schlussapplaus auf der großen Wiese vor der Villa sein Ende fand.

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