Abeler: „Wir fühlen uns trotzdem noch sicher“

Nach dem Überfall geht die Arbeit beim Juwelier weiter.

Abeler: „Wir fühlen uns trotzdem noch sicher“
Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Jeden Kunden, der den Elberfelder Juwelier Abeler betritt, empfangen die Mitarbeiter mit einem freundlichen Lächeln. Nach dem bewaffneten Überfall am vergangenen Freitag ist von Angst oder Verunsicherung nichts zu spüren.

„Sicher war es ein großer Schreck“, sagt Inhaberin Nadja Abeler. Sie war auch selbst im Laden, als vier Männer das Geschäft mit Waffen betraten und „Hands up! Überfall!“ riefen. Sehr besonnen und ruhig hätten die Mitarbeiter reagiert und schnell den stummen Alarm ausgelöst — zum Glück. „Dadurch, dass alles so schnell ging, kam es gar nicht zu einem so richtig furchtbaren Angstmoment“, sagt die Inhaberin. Daher fühlten sie und ihre Mitarbeiter sich nach wie vor sicher. Alle seien mit Schulungen durch die Polizei so gut wie möglich auf einen solchen Vorfall vorbereitet gewesen.

Sicher sei es noch einmal etwas anderes, wenn tatsächlich bewaffnete Räuber vor einem stünden. Grundsätzlich sei die Zusammenarbeit mit der Polizei aber immer sehr eng. „Wenn uns etwas merkwürdig vorkommt, rufen wir schon sehr bald die Polizei und geben Daten unserer Überwachungskamera durch“, sagt Nadja Abeler. Außerdem sei sie auch mit anderen Geschäften in der Umgebung im Gespräch, um sich auszutauschen, ob auch sie etwas Verdächtiges beobachtet haben.

Drei der vier mutmaßlichen Täter sitzen nach dem Überfall in Haft, wie Wolf-Tilman Baumert, Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigt. Sie waren noch am Freitagabend festgenommen worden. „Nach einem vierten Täter wird gefahndet“, sagt Baumert. Die drei Verdächtigen, die aus Osteuropa stammen und teilweise eine Tatbeteiligung bereits eingeräumt haben, seien in Deutschland bislang noch nicht auffällig geworden. Allerdings gebe es Vermutungen, dass sie in der Schweiz an einem ähnlichen Delikt beteiligt waren. Bei Abeler benutzten die Männer mindestens eine Schusswaffe, um die Angestellten zu bedrohen. „Einer der Täter behauptet allerdings, dass es sich dabei um eine Spielzeugpistole gehandelt hat“, sagt Baumert.

Die Waffe sei bislang nicht auffindbar. Doch egal ob echt oder Attrappe — der Schock sitzt bei den Abeler-Mitarbeitern tief. „Wir haben mit allen viel über den Vorfall gesprochen. Ich denke, das ist wichtig, um das Ganze zu verarbeiten“, sagt Nadja Abeler. cas/est

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