Wuppertal A46: Rund um das Sonnborner Kreuz droht Verkehrschaos

Bürgerverein kritisiert Straßen NRW wegen des Brückenabrisses und fordert endlich ein Gesamtkonzept.

Wuppertal: A46: Rund um das Sonnborner Kreuz droht Verkehrschaos
Foto: Andreas Fischer

Sonnborn. Straßen.NRW wird noch in diesem Jahr mit dem Teilabriss der Brücke Sonnborner Ufer (B 228) beginnen — und damit für zwei bis drei Jahre ein neues Verkehrsnadelöhr im Wuppertaler Westen schaffen. Die Nachricht vom Abriss, die der städtische Baustellenkoordinator Michael Lorenz aus einem Treffen mit dem Landesbetrieb mitbrachte, sorgte nicht nur im Verkehrsausschuss für Diskussionen.

„Da braut sich einiges zusammen“, sagt Bernd Udo Hindrichs vom Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck auf Anfrage der WZ. Mit dem Abriss der Brücke „erreicht der Ausbau des Sonnborner Kreuzes auch die innerstädtischen Achsen“, sagt Hindrichs, der die Informationspolitik von Straßen NRW kritisiert, die immer nur „abschnittsweise“ erfolge. Der angekündigte Abriss „ist ein weiterer Anlass für eine rechtzeitige und nachhaltige Gesamtplanung“. Die gebe es eigentlich immer noch nicht, „obwohl man nicht vergessen darf, dass es im Prinzip ein Neubau des Autobahnkreuzes ist.“

Der Bürgerverein bemühe sich deshalb schon seit längerem um ein Gespräch mit Vertretern von Straßen NRW und des Landesministeriums, da insbesondere Sonnborn und der Boltenberg betroffen seien.

Ein Chaos befürchtet Ingelore Ockel (CDU), Bezirksbürgermeisterin von Elberfeld-West. Die Verkehrsführung über dann eine Spur pro Fahrtrichtung „sei schon arg eng“. Alles, was Richtung Vohwinkel unterwegs sei, „muss da durch“. Möglichkeiten der Einflussnahme seitens der Stadt sieht sie kaum. Der Landesbetrieb Straßen NRW mache das eh, wie er es wolle.

Betroffen sein könnten auch die WSW. Die Stadtwerke haben unterhalb der Brücke bereits mit Vorarbeiten für ein Entwässerungsprojekt in dem Bereich begonnen. Im Bereich neben der A46-Abfahrt Richtung Dortmund wurden bereits Bäume gefällt. Derzeit wird eine Baustraße angelegt. Ab Sommer geht es richtig los. In den Kanalbau investieren die WSW 9,5 Millionen Euro. Das Großprojekt mit zwei Bauabschnitten soll bis Frühjahr 2021 abgeschlossen sein — und läuft damit parallel zum Brückenabriss der WSW.

Die Anwesenden in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses in der vergangenen Woche hatten verständlicherweise wenig Freude an der Nachricht, die für die meisten Politik- und Stadtvertreter neu war.

Zumindest einen positiven Aspekt fand Lorenz Hoffmann-Gaubig vom ADFC. Der Abriss werde für große Verkehrsbehinderungen sorgen, ist auch er überzeugt. Im Zuge des Neubaus könnte doch, so sein Vorschlag, dann zumindest aber für die Radfahrer eine neue Spur angelegt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort