A 46: Baustellen-Chaos bis 2025

Sechsspuriger Ausbau, Neubau von Brücken und Lärmschutz — das steht uns bevor.

Wuppertal. „Sie müssen mit einer um zwei Stunden längeren Fahrzeit rechnen.“ An Meldungen zur Verkehrssituation auf der A 46 zwischen Wuppertal und Düsseldorf, wie sie zu Beginn der Woche zu hören waren, werden sich die Autofahrer wohl gewöhnen müssen. Die A 46 ist eine Dauerbaustelle und die Situation wird sich in den kommenden zehn Jahren nicht bessern. Im Gegenteil: Ab 2017 wird der Ausbau der A 46 vom Westring bis über das Sonnborner Kreuz hinaus fortgesetzt.

Vor 2020/2021 ist mit einer Fertigstellung dieses Teilstücks nicht zu rechnen. Zudem plant der Landesbetrieb Straßen NRW den Neubau der Autobahnbrücken Briller Straße und Uellendahler Straße und ab dem kommenden Jahr den Ausbau der Lärmschutzgalerie Hansastraße. Weitere Brücken, wie die über die Hatzfelder Straße und die Winchenbachstraße, folgen.

„70 Prozent der Autobahnbrücken sind 50 Jahre alt und dringend sanierungsbedürftig“, sagt Alois Höltgen von Straßen NRW und verweist auf die Probleme, die der Sanierungsstau im Fall der Rheinbrücke über die A 1 nach sich gezogen hat. „Das ist eine Katastrophe für Wuppertal, aber sie ist leider unvermeidlich“, sagt Verkehrsdezernent Frank Meyer. Er geht davon aus, dass vor 2025 kein Ende der Großbaustellen auf der Stadtautobahn in Sicht ist.

Allein die Vorarbeiten für eine Großbaustelle auf der A 46 reichen aus, um den Verkehr kollabieren zu lassen. Seit dem vergangenen Samstag hat der Landesbetrieb damit begonnen, von der Anschlussstelle Sonnborn bis hinter die Anschlussstelle Cronenberg eine zweistreifige Verkehrsführung in Fahrtrichtung Düsseldorf einzurichten. Um den sechsstreifigen Ausbau vorzubreiten, beginnt der Ersatzneubau für die Brücke Westring bereits im nächsten Jahr. Es soll bei laufendem Verkehr gebaut werden, jeweils zwei Fahrstreifen sollen offen bleiben. Daher müssen Betonschutzwände im Mittelstreifen auf einer Länge von etwa 3,5 Kilometern aufgestellt werden. Die Arbeiten sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

„Wenn man die A 46 während der Bauarbeiten komplett schließen könnte, würde es nicht so lange dauern“, sagt Meyer. Doch das sei undenkbar, da die A 46 wegen der für den Schwerverkehr gesperrten Leverkusener Brücke eine der wenigen funktionierenden Rheinübergänge darstelle. Das sei auch ein Grund, warum der Verkehr so stark zugenommen habe. „Die A 46 ist für 60 000 bis 65 000 Fahrzeuge ausgelegt, aktuell sind es aber 90 000“, sagt Höltgen. Wenn die A 46 dicht ist, besteht die Gefahr, dass die Autofahrer auf die Talsohle ausweichen und dort die Straßen verstopfen.

Als Silberstreifen am Horizont wird der Ausbau der sogenannten Südtangente bemüht, die für Entlastung der Stadtautobahn sorgen könnte. Doch der Lückenschluss zwischen dem Sonnborner Kreuz und der A 1 vor der Blombachtalbrücke ist frühestens 2023 in Sicht. Für den Herbst dieses Jahres war vom Land der Beginn des Planfeststellungsverfahrens zum Ausbau der L 419 angekündigt worden. Doch daraus wird 2016 wohl nichts mehr. Da die Pläne nicht nur Befürworter haben, ist nicht auszuschließen, dass mit dem Verfahren erst nach der Landtagswahl im kommenden Mai begonnen wird.

Zumindest in einem Punkt kann Frank Meyer den Autofahrern in Wuppertal Hoffnung machen. „Zurzeit spricht alles dafür, dass die B 7 2017 wiedereröffnet wird. Den genauen Zeitpunkt werden wir aber erst nach dem Winter bekanntgeben“, sagt er. Die Deckschicht könne erst nach der kalten Jahreszeit asphaltiert werden.

Mit Straßen NRW hat die Stadt vereinbart, dass mit den Arbeiten an der Lärmschutzgalerie Hansastraße erst nach der Öffnung der B 7 begonnen wird. Auf einer Länge von 577 Metern ist die A 46 in Fahrtrichtung Düsseldorf überdacht. 2004 wurde die Galerie Hansastraße, die dem Lärmschutz dient, in Betrieb genommen. Jetzt muss sie sicherheitstechnisch nachgerüstet werden.

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