40 Millionen Dollar: Betrüger verschicken Post

WZ-Leser warnt vor Schreiben. Polizei rät: Brief einfach wegwerfen.

40 Millionen Dollar: Betrüger verschicken Post
Foto: Tobias Kestin

Wuppertal. 34 Millionen Euro sind eine Menge Geld. So viel ist zum Beispiel BVB-Verteidiger Mats Hummels wert. Diese Summe wurde jetzt einem unserer Leser angeboten, um genau zu sein: 41 Millionen Dollar, umgerechnet fast 35 Millionen Euro. Dass er sich bei der WZ und nicht beim Spielerberater gemeldet hat, hat einen einfachen Grund: Der Wuppertaler sollte betrogen werden.

Der Rechtsanwalt Oliver Williams, dessen Kanzlei „Williams Law“ in Manchester sitzt, hat sich gemeldet, ein Verwandter, der zufälligerweise wie der Empfänger heißt — Müller — sei gestorben und habe diese Riesensumme ohne Erben hinterlassen. Aber bevor der Empfänger an das Geld kommt, müsse man noch weiteres Geld überweisen.

Die Kanzlei gibt es an der Adresse „3 Quay Street“ in Manchester nicht, dort ist ein Theater untergebracht, die britische Aufsichtsbehörde warnt bereits vor „Williams Law“, dessen Website eine gut gemachte Fälschung ist.

Ungewöhnlich an der Geschichte: Die Mitteilung über das Millionen-Erbe kam per Brief, den wahrscheinlich ein Postbote eingeworfen hat. Auf dem Briefumschlag steht „Info-Post“ Durch diesen Service ist es möglich, Werbe-Briefe zu verschicken: Zwischen 50 und 4000 gleiche Briefe müssen aber verschickt werden. Und jeder kann das Angebot in Anspruch nehmen. „Wir lehnen solche Briefe nur ab, wenn auf dem Umschlag gegen geltendes Recht verstoßen wird, dort Beleidigungen oder volksverhetzender Inhalt aufgedruckt ist“, sagt Post-Pressesprecher Dieter Pietruck.

Bei der Polizei haben sich noch keine Geschädigten gemeldet. Was ein gutes Zeichen ist. „Durch die Aufklärung fallen immer weniger Menschen drauf rein“, sagt Sprecher Christian Wirtz. Dieser Brief sei wie eine Spam-Email, die von den meisten Programmen automatisch gelöscht werden. Und diesen Tipp gibt der Polizeisprecher auch den Empfängern: „Wegwerfen“.

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