30 Jahre PJW: Eine Wuppertaler Erfolgsgeschichte

Das Paritätische Jugendwerk NRW feierte in der alten Feuerwache drei Jahrzehnte Jugendarbeit mit einem Fachtag zu Inklusion.

Wuppertal. Wie können Kinder und Jugendliche mit Behinderungen optimal gefördert, wie in ihren Entwicklungsmöglichkeiten unterstützt werden? Um diese und andere Fragen zum Thema Inklusion ging es beim Jubiläum des Paritätischen Jugendwerks NRW, das in der Alten Feuerwache sein 30-jähriges Bestehen mit dem Fachtag „Initiativen und Inklusion“ feierte.

„Inklusion muss der Regelfall sein“, forderte Bernd Neuendorf, Staatssekretär des Ministeriums Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW in seinem Grußwort und würdigte drei Jahrzehnte Engagement des Paritätischen Jugendwerks NRW (PJW), das sich 1983 aus einer Gruppe von 37 Initiativen der außerschulischen Jugendarbeit in Wuppertal gegründet hat. „Mit dem Ziel“, so Neuendorf, „junge Menschen in ihrer Entwicklung zu selbstständigen, sozial engagierten und auch kritischen, aktiven Persönlichkeiten zu unterstützen“. Dazu gehörten ganz selbstverständlich auch Behinderte: In vielen Einrichtungen und Angeboten des Paritätischen Jugendwerks werde Inklusion seit langem als Teil der täglichen Arbeit gelebt, sagte der Vorsitzende Dr. Volker Bandelow: „beispielsweise im Stadtteil, auf dem pädagogischen Bauernhof, bei Jugendreisen oder in den Häusern der offenen Tür“. Durch die öffentliche Fokussierung sei Inklusion ein wenig zum „Modethema“ geworden. „Mit der Folge, dass sie damit aus der eigentlich gewünschten Normalität herausgeholt wird“, sagte Bandelow, der außerdem mahnte, dass Inklusion „zu oft auf Barrierefreiheit reduziert“ werde — auch wenn dies ein wichtiger Aspekt der Kinder- und Jugendarbeit sei: „Denn was nutzt dem Rollstuhlfahrer das Haus der offenen Tür, wenn vor dieser Tür eine Treppe ist?“

Um das Thema ging es auch beim „Markt der Möglichkeiten“ in der Alten Feuerwache, die zum Treffpunkt von rund 100 Teilnehmern des PJW-Fachtags wurde. Rund 270 Initiativen in der Kinder und Jugendarbeit umfasst der Zusammenschluss mittlerweile und wirkt mit pädagogischer Arbeit, Freizeitangeboten, durch Bildung und Beratung. Zuletzt positionierte sich das PJW mit einer Resolution gegen Rechtsextremismus.

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