Wuppertal 3. WZ-Autoschau stößt auf großes Interesse

Rund 5000 Besucher kamen zur dritten WZ-Autoschau. Die Veranstaltung fand erstmals auf dem Campus Freudenberg statt.

Wuppertal. Die WZ-Autoschau Wuppertal hat den Umzug vom Tal auf die Südhöhen gut gemeistert. Mehr als 5000 Besucher sind am Sonntag auf den Campus Freudenberg der Bergischen Universität gekommen, um sich bei der 3. WZ-Autoschau über die aktuellen Modelle und Trends im Pkw-Bereich zu informieren. Damit konnte die Besucherzahl gegenüber dem Vorjahr bestätigt werden. Zudem wurde das Programm um ein Diskussions- und Vortragsforum erweitert.

Als prominente Lotsin durch den Fuhrpark fungierte wieder die TV-Moderatorin und gelernte Autohändlerin Panagiota Petridou. Gemeinsam mit Co-Moderator Erdinc Özcan-Schulz ging sie von Stand zu Stand der etwa 15 vertretenen Autohäuser, sprach kurz mit den Autohändlern und fragte nach den aktuellen Modellen. Wobei sie selbst Probleme bei der Anreise hatte — aufgrund der Sperrung auf der L 418 kam die gebürtige Solingerin ein paar Minuten zu spät.

3. WZ-Autoschau war ein voller Erfolg
14 Bilder

3. WZ-Autoschau war ein voller Erfolg

14 Bilder

Gleichwohl: Das öffentliche Interesse war Petridou gewiss. Bevor es über das Uni-Gelände ging, nutzten einige Besucher die Gelegenheit zu einem Selfie mit der TV-Moderatorin, Anfragen während der Moderation hatten da weniger Glück. Zum Auftakt für den Rundgang versammelte Petridou zudem ihre Anhänger hinter sich. „Wir können das jetzt machen wie der Rattenfänger von Hameln“, sagte sie, bevor sie mit Co-Moderator Özcan-Schulz zum Rundgang aufbrach.

Als gelernte Autoverkäuferin weiß Petridou allerdings auch, dass sich die Autobranche vor dem Hintergrund von „Dieselgate“, Fahrverboten und autonomen Fahren derzeit in etwas unruhigem Fahrwasser befindet. Momentan sei es ein „bisschen schwierig in der Autobranche“, gestand sie ein. Der Trend gehe sicherlich in Richtung „alternative Fahrzeuge“.

Bei den Händlern selbst war der Trend zur Elektromobilität allerdings noch nicht vorherrschend, erkennbar war dagegen nach wie vor die Vorliebe für SUV. Sie wurden an allen Ständen angeboten und intensiv in Augenschein genommen. Die Besucher nahmen Platz in den Fahrzeugen, maßen mit Blicken den Kofferraum ab und verglichen die angebotenen Modelle.

Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen gestaltete sich dagegen — trotz der aktuellen Prognosen von der Energiewende im Verkehr — „eher verhalten“, wie Benedikt Schönauen vom gleichnamigen Mercedes-Autohaus sagte. Lediglich ein Plug-In-Hybrid fand sich unter den acht Fahrzeugen, die das Autohaus an diesem Sonntag ausstellte. Aufgrund der geringen Reichweite sei das Interesse an reinen Elektro- oder auch Hybridfahrzeugen recht gering. Mit den Fortschritten bei der Technik und der Leistung sei aber ein Umdenken und eine Aufwertung zumindest der Hybridtechnik zu erwarten, war sich Schönauen sicher. So würde bei etwa 80 Prozent der Fahrten eine Strecke von 50 Kilometern oder weniger absolviert. Das könne ein E-Auto leisten.

Nicht ganz so zurückhaltend sieht es im Bereich der Diesel aus. Zwar besteht vor allem bei den Privatkunden aufgrund der Diskussion um Fahrverbote eine Verunsicherung, vor allem für Geschäftskunden bleibt der Selbstzünder aber weiterhin von Interesse. „Der Diesel wird seine Daseinsberechtigung behalten“, betonte Gordon Bröcker, Verkaufsberater für Neuwagen im Audi-Zentrum Wuppertal. Und wer Bedenken wegen der Technik habe, der könne ja auch ein Fahrzeug leasen, statt es zu kaufen. Da seien die Bedingungen mittlerweile durchaus „interessant“.

Einen Blick in die Zukunft des individualisierten Personalverkehrs warf eine Diskussionsrunde im Vortragsraum. Unter der Moderation des stellvertretenden WZ-Chefredakteurs und Wuppertaler Lokalchefs Lothar Leuschen diskutierten dort Experten über autonomes Fahren und E-Mobilität. Zu der Runde gehörten Michael Krause und Anton Kummert (beide von der Bergischen Uni), Andreas Braasch vom Institut für Qualität und Zuverlässigkeitsmanagement sowie Rainer Denkelmann von Aptiv (vormals Delphi). Nach Ansicht von Braasch wird das individuelle Fahren früher oder später der Geschichte angehören, weil sich das autonome und computergesteuerte Fahren durchsetzen wird. „Die Menschen werden sich daran gewöhnen und wollen nicht mehr darauf verzichten.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort