2010: Ein Jahr voller Herausforderungen

Das Ergebnis der WZ-Umfrage, was Wuppertaler für ihre Stadt im nächsten Jahr erwarten, bietet ein trauriges Bild. Etwa zwei Drittel der Teilnehmer gehen davon aus, dass sich die Situation Wuppertals noch verschlechtern wird.

Resignation, Trotz und auch Ärger klingt bei den Kommentaren durch, die Wuppertaler haben die Nase von schlechten Nachrichten voll.

"Wuppertal braucht ein klares Konzept, um seine städtischen Finanzen zu ordnen." So stand es vergangenes Jahr an dieser Stelle in der WZ. An dieser Forderung hat sich nichts geändert, im Gegenteil: Die Not ist größer. Das erst spät in diesem Jahr von Oberbürgermeister Peter Jung und Kämmerer Johannes Slawig vorgestellte Sparpaket wird dieser Forderung nicht gerecht. Es ist in weiten Teilen eine Luftnummer, es will mit der Rasenmäher-Methode sparen, es hat die falschen Schwerpunkte. Kurzum: Diese fast schon willkürlich erscheinende Liste der Grausamkeiten wird der Stadt nicht helfen.

Das ändert aber nichts daran, dass Wuppertal sparen muss. Nur dann hat die Stadt eine Chance, wieder selbst gestalten zu dürfen. Auf Hilfe von Bund und Land zu hoffen, ist wohlfeil aber vergeblich, denn die Schuldenlast erdrückt auch deren Haushalte.

Den Wuppertalern darf das aber nicht die Sicht darauf versperren, dass die Stadt mehr als nur ein nicht rentabel agierendes Unternehmen ist. Wuppertal lebt von seinen Menschen, seinen Unternehmern und den vielen Ehrenamtlichen, die sich in dieser Stadt engagieren und ihr ein Gesicht geben. 2010 muss das Jahr werden, in dem sich die Bürger auf ihre Stärken besinnen.

Es muss das Jahr werden, in dem die Nordbahntrasse und die Junior-Uni die Schlagzeilen bestimmen, in dem Unternehmer wieder Jobs schaffen, in dem die Schwimmbäder und das Schauspielhaus gerettet werden. Es muss ein Jahr werden, in dem die Wuppertaler zeigen, dass die Stadt ihnen gehört und dass sie bereit sind, für ihre Stadt zu kämpfen. Das aber wird ohne Engagement und Optimismus nicht gelingen.

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