Verspätungen Zugverkehr in NRW soll pünktlicher geworden sein

Die Pünktlichkeit der Regionalzüge in Nordrhein-Westfalen hat sich insgesamt verbessert. Auf den Hauptstrecken müssen die Fahrgäste aber weiterhin oft auf ihren Zug warten.

Symbolbild

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Düsseldorf. Die Nahverkehrszüge sind in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr insgesamt pünktlicher gefahren. Auf einzelnen Regionalexpress-Linien (RE) gibt es aber nach wie vor erhebliche Verspätungen, wie aus dem neuen Qualitätsbericht für den Schienen-Nahverkehr hervorgeht. Drastisch zugenommen haben demnach Ausfälle von Zügen wegen fehlender Lokführer.

Mit einer Pünktlichkeitsquote von 84 Prozent seien die RE-Linien 2016 so zuverlässig gewesen wie zuletzt 2012, heißt es in dem Bericht. Im Jahr 2015 hatte diese Quote nur 79,2 Prozent betragen. Als pünktlich wird in dem Bericht ein Zug gewertet, wenn er weniger als vier Minuten nach der im Fahrplan angegeben Ankunftszeit einen Bahnhof erreicht.

Schlusslichter bei der Pünktlichkeit sind die Linien RE 1 und RE 5, die auf viel befahrenen Strecken durch das Ruhrgebiet und das Rheinland verkehren. Beim RE 1 betrug die Pünktlichkeitsquote für die Gesamtlinie 73,1 Prozent - an einzelnen Bahnhöfen lag sie aber noch deutlich darunter. So war in Essen nur gut jeder zweite Zug in Richtung Paderborn pünktlich. Beim RE 5 nach Koblenz erreichten sogar nur 42 Prozent der Züge pünktlich den Bahnhof Bonn-Bad Godesberg.

Gründe für die Verspätungen sind dem Bericht zufolge unter anderem außerplanmäßige Überholungen durch Züge des Fernverkehrs sowie häufige Türstörungen. Beim RE 6 (Minden - Düsseldorf) hätten dagegen der Einsatz neuer Loks und die „Sensibilisierung der Mitarbeiter der DB für die angespannte Pünktlichkeit der Linie“ zu deutlichen Verbesserungen geführt.

Mit einer Pünktlichkeitsquote von 91,6 Prozent sind die S-Bahnen die pünktlichsten Züge im NRW-Verkehrsnetz. Dort ist die Pünktlichkeit wegen Bauarbeiten in Köln und Düsseldorf im Jahresvergleich allerdings um zwei Punkte gesunken.

Als „das drängendste Problem 2016“ bezeichnet der Bericht den Personalmangel bei den Konkurrenten der Deutschen Bahn. Bei ihnen hätten hohe Krankenstände, Personalengpässe in den Ferien und eine unzureichende Kapazitätsreserve dazu geführt, „dass Fahrten ungeplant teilweise über einen längeren Zeitraum ausgefallen sind“.

In dem Bericht wird auch der Zustand der Bahnhöfe und Haltepunkte bewertet. Bei 80 der insgesamt 770 Stationen wird das Erscheinungsbild als „nicht mehr akzeptabel“ eingestuft, weitere 228 als „noch akzeptabel“. Bewertet wurden dabei die Sauberkeit von Bahnsteigen und Zugängen, nicht entfernte Graffiti und die Funktionalität der Stationen. dpa

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