Zahl der jungen Unfallopfer steigt im Kreis erheblich an

128 Personen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren waren 2017 in Unfälle verwickelt — ein Anstieg von rund 30 Prozent.

EN-Kreis/Sprockhövel. Die Zahl der jungen Verkehrsunfallopfer ist im Ennepe-Ruhr-Kreis im vergangenen Jahr stark gestiegen. 128 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren waren 2017 in Unfälle verwickelt, 2016 waren es nur 98. Die Polizei verzeichnete in dieser Statistik einen deutlichen Anstieg von 30,6 Prozent. Sprockhövel bildet in diesem Teil der Verkehrsunfallstatistik der Kreis-Polizei keine Ausnahme. Mit 25 Fällen liegt man kreisweit sogar vorne. Alkohol und überhöhte Geschwindigkeit seien die Hauptursache für die meisten Unfälle in dieser Altersklasse. Doch die Polizei sieht ein weiteres Problem: „Dieser elektrische Schnickschnack, der sich in den Autos befinden, macht uns ganz schön zu schaffen“, sagte Hauptkommissar Mario Klein und entlarvte außer dem Mobiltelefon auch Fahrzeugsteuerungselemente, Radio und Navi als Gefahrenquellen.

Mit Blick auf die Gesamtunfallstatistik für das vergangene Jahr sieht sich die Polizei in ihrem Handlungskonzept zur Vermeidung von Unfällen aber bestätigt. So ist die Zahl an Verkehrsunfällen im Ennepe-Ruhr-Kreis zwar erneut leicht gestiegen, doch muss zugleich die um 1,9 Prozent gestiegene Anzahl an Fahrzeuganmeldungen berücksichtigt werden. „Unter dem Strich sind die Zahlen in etwa gleichgeblieben“, resümierte Landrat Olaf Schade bei der Präsentation des Zahlenwerks. Demnach gebe es seit 2012 jährlich einen stetigen Anstieg. 2017 sei die Zahl der Verkehrsunfälle auf 7096 (2016: 7032) gestiegen. In Sprockhövel sei die Gesamtzahl mit 646 gegenüber den 669 Vorjahresfällen sogar leicht zurückgegangen.

Damit ist die Stadt sowohl absolut, als auch auf die Einwohnerzahl umgerechnet im Kreisvergleich unterdurchschnittlich unfallträchtig und nach wie vor auf Platz drei hinter Breckerfeld und Wetter.

Am mit Abstand gefährlichsten ist es auf Hattingens Straßen, wo sich im Vorjahr 1729 Unfälle ereigneten. Der gesamte Kreis rangiert im Zuge seiner Ländlichkeit landesweit auf Platz zwei von 47 Kreisen. „Das zeigt uns, dass wir unsere Strategie beibehalten sollten und auch in Zukunft Repression und Vorbeugung zusammenführen werden“, erklärte Olaf Schade.

Hauptgrund für Verkehrsunfälle sei nach wie vor unangepasste Geschwindigkeit, so dass entsprechende Kontrollen auch zukünftig in gleichem Maße beibehalten werden sollen. Außer der Entlarvung von im Vorjahr rund 47 000 Temposündern seien auch spezielle Präventivaktionen für Radfahrer, E-Biker und Motorradfahrer wie auch die Verkehrserziehung für Kinder und Jugendliche wichtige Maßnahmen, so der Landrat.

Im Zuge des leichten Anstiegs an Verkehrsunfällen sei auch die Zahl an daraus resultierenden Personenschäden kreisweit leicht auf 563 angestiegen, vermeldete Polizeihauptkommissar Mario Klein. Die Zahl an Verkehrstoten in 2017 ist indes von sechs auf vier zurückgegangen. So hatte sich eine Autofahrerin in Breckerfeld mit tödlicher Folge überschlagen, während es sich bei den übrigen Todesfällen in Wetter und Hattingen um Fußgängeropfer handelte.

Bei Betrachtung der spezifischen Unfallzahlen fällt auf, dass es in Sprockhövel mit nun 103 Personenschäden nach im Vorjahr 71 einen nicht unerheblichen Anstieg gab. „Hier ist allerdings kein Schwerpunkt zu erkennen, sondern verteilen sich diese Fälle komplett auf die gesamte Stadtfläche“, ordnete Klein diese Entwicklung allein dem Zufallsfaktor zu.

Die gesamte Statistik gibt es im Internet unter: bit.ly/2osTjIW

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