Zack, zack - ran an die bunten Becher

Am Samstag fand die Landesmeisterschaft im Stacking in der Mathilde-Anneke-Schule statt.

Zack, zack - ran an die bunten Becher
Foto: Uwe Schinkel

Niedersprockhövel. Sie waren schon bei Stern-TV und Stefan Raabs TV Total — die sogenannten Stacker aus Deutschland, die den Sport 2005 quasi über Nacht bekanntmachten. In der Mathilde-Anneke Schule in Niedersprockhövel hieß es am Samstag bei der NRW-Meisterschaft: Schnelligkeit kennt (fast) keine Grenzen, und wer stapelt die speziellen „Cups“ (Becher) beim „Speed Stacking“ (Schnellstapeln) am schnellsten zu einer Pyramide auf und wieder ab.

Die rund 300 Mitglieder starke ISSF (International Sport Stacking Federation) aus Mülheim hatte gemeinsam mit der Sprockhöveler Schule die Idee, die NRW-Meisterschaft erstmals nach Sprockhövel zu holen: „In NRW haben bereits Europameisterschaften und German-Open statt gefunden. Heute wollen wir auch einmal Neueinsteigern eine Wettkampfmöglichkeit geben“, so ISSF-Vorsitzender Axel Richter.

Lehrer Olaf Schultes betreut mit Marc Rohkämper die Stacking-AG : „Hier bieten wir regelmäßige Workshops an und pflegen seit vielen Jahren die Verbindung zum Flash-Cup-Team.“ Rund 50 Teilnehmer zwischen sechs und 55 Jahren aus ganz Deutschland konnten sich in sechs Altersklassen beim „3-3-3“, „3-6-3“, der Königsdisziplin „Cycle“ und in der Doppelkonkurrenz messen. Im K.O.-System spielten sich die wieselflinken Sport-Stacker zum Sieg und wurden mit Pokalen, Medaillen und Urkunden geehrt.

Dennis Schleußner (35) ist Weltrekordhalter in zwei Disziplinen und seit 2007 „am Becher“. Gemeinsam mit seinem sechsjährigen Sohn Pablo trainiert er seit einem Jahr regelmäßig: „Die Entwicklung bei Pablo ist atemberaubend.“ Und der kleine Stacker hat ein Ziel: „Ich will ,Over-All-Weltmeister’ werden und trainiere manchmal drei Stunden am Tag.“

Auch das Team vom TSV Bicken bei Breitscheid ist ehrgeizig. „Seit drei Jahren bin ich im Verein und will den Weltrekord“, sagt Julia Hirth (10). Matthis (15), der bei Cloppenburg lebt, weiß, worauf es ankommt: „Der Reiz liegt darin, immer wieder die eigenen Zeiten zu unterbieten. Das kann zu einer echten Sucht werden.“

Beim Wettkampf wurde dann auch jede kleine Unkonzentriertheit sofort bestraft und kostete den Sieg. So hieß es: Die Cups schnell und fehlerfrei in die gewünschte Position zu bringen und bei drei Versuchen die nächste Runde zu erreichen, um die begehrten NRW-Meistertitel zu erringen. Am 26. und 27. April findet die WM in Südkorea statt, bei der sich Dennis Schleußner gute Chancen ausrechnet.

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