Wie geht es mit dem Bahnhof weiter?

Niedersprockhövel: Planungsbüro stellt der Politik jetzt eine Machbarkeitsstudie vor.

Wie geht es mit dem Bahnhof weiter?
Foto: Anna Schwartz

Niedersprockhövel. Kopfsteinpflaster, ein hoher Schritt, um in den Bus hineinzukommen, nur wenig Schutz gegen Wind und Regen — der derzeitige Zentrale Busbahnhof Niedersprockhövel bietet wenig ideale Bedingungen. Das Personenbeförderungsgesetz hingegen fordert Barrierefreiheit für den ÖPNV bis Januar 2022. Deshalb diskutiert der Sprockhöveler Ausschuss für Stadtentwicklung in seiner Sitzung am 18. Juni über den Sprockhöveler Busbahnhof.

Im Nahverkehrsplan des EN-Kreises wird der barrierefreie Ausbau der Haltestelle Niedersprockhövel Kirche aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens mit hoher Priorität bewertet. Inzwischen hat die Bezirksregierung Arnsberg bestätigt, dass dieser Umbau auch nicht der Zweckbindung der Förderung des Haltestellenausbaus in den 1990er Jahren widerspricht.

„Der barrierefreie Umbau braucht deutlich mehr Platz als bisher“, erklärt Dezernent Volker Hoven. „Sollte der Busbahnhof an seiner jetzigen Stelle bleiben, würde vom historischen Kern nicht mehr viel übrig bleiben.“ Die Verwaltung hat deshalb Alternativen erarbeitet. Das Planungsbüro, das schon den Umbau des Haßlinghauser Busbahnhofs geplant hat, stellt nun im Stadtentwicklungsausschuss eine Machbarkeitsstudie vor. Drei Varianten wurden dafür untersucht: einmal der barrierefreie Ausbau des Busbahnhofs am bestehenden Standort, dann eine Verlagerung in die Grünfläche zwischen Fritz-Lehmhaus-Weg und South-Kirkby-Straße und eine Verlagerung in die Grünfläche an der Bochumer Straße parallel zum Freibad.

„Wir bevorzugen den Standort an der Bochumer Straße wegen der günstigen Lage mitten im Ort nahe der Sportanlagen“, sagt Hoven. Der Weg zur Hauptstraße mit ihren Geschäften sei nur unwesentlich länger als vom bisherigen Standort aus und fast alle Buslinien könnten den Platz ohne große Umstellungen anfahren. Derzeit halten neun Buslinien an dem zentralen Bahnhof. An der Kirche gäbe es dann eine normale Haltestelle.

Die Verschiebung des Busbahnhofes würde auch neue Möglichkeiten eröffnen: „Wir könnten den Stadtkern an der Schule Nord aufleben lassen, etwa mit Gastronomie“, betont Hoven. Gleichzeitig würde durch die Barrierefreiheit die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs insbesondere für ältere Menschen erhöht.

Wenn die Politik dem Vorschlag der Verwaltung folgt und eine Verlagerung an die Bochumer Straße befürwortet, muss eine Belastungsstudie für den Verkehr gemacht werden, die rund 18 000 Euro kostet. Auf jeden Fall wäre anschließend ein Kreisverkehr an der Kreuzung nötig, die ein Unfallschwerpunkt ist.

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