Wie die TSG weitermacht

Trotz des Abstiegs aus der Regionalliga fällt die Bilanz positiv aus. Finanziell ist der Verein im Lot — ein personeller Umbruch steht bevor.

Wie die TSG weitermacht
Foto: Otto Krschak

Sprockhövel. Nach dem Abenteuer Regionalliga haben sich die Fußballer der TSG Sprockhövel in die Sommerpause verabschiedet. Vorher wurde jedoch nach dem erfolgreichen Spiel gegen Rot-Weiß Essen (1:1) zünftig der Saisonabschluss gefeiert. Bei der Feier nahmen neben dem direkten Umfeld der Mannschaft auch die ehrenamtlichen Helfer des Vereins teil, die das ErlebnisRegionalliga erst ermöglicht haben.

Zudem hieß es Abschied nehmen von einer Reihe von Spielern. So werden den Verein mit Winterzugang Mark Murai, Sven Höltke, Patrick Polk, Orhan Dombayci, und Nazzareno Ciccarelli weitere Akteure verlassen. Neben Robin Benz, der zum Regionalliga Aufsteiger KFC Uerdingen wechselt, hatten Alpay Cin, Christopher Antwi-Adjej und Christian März bereits frühzeitig ihren Abschied bekannt gegeben.

Nach Informationen der Westdeutschen Zeitung hat zudem Christian März seine Verhandlungen abgeschlossen und wird heute beim bisherigen Ligarivalen SV Rödinghausen einen Vertrag unterschreiben.

Mit Elsamed Ramed (SV Hohenlimburg), Rafaele Federico, Rückkehrer Xhino Kadiu und dem bereits zuletzt zum Kader gestoßenen A-Jugendlichen Aziz Budak stehen auch die ersten Neuzugänge schon fest. Weitere sollen in den kommenden Tagen und Wochen folgen. Während die Personalgespräche im vollen Gange sind, ziehen die Verantwortlichen um Orga- und Finanz-Chef Jürgen Meister ein positives Fazit zur abgelaufenen Saison. Ein finanzielles Desaster, wie es viele etablierte Vereine wie Sportfreunde Siegen und Alemannia Aachen vermeldeten, muss der „Dorfverein“, wie er von anderen Clubs der Liga mal amüsiert, mal respektvoll genannt wurde, nicht befürchten. „Dank der großzügigen Unterstützungen vor allem durch Friedhelm Runge von der Firma Emka aus Velbert und der Firma German-Flavours-Travel haben wir die Saison komplett schadlos überstanden“, freute sich Jürgen Meister, der stolz zu Protokoll gab, dass Sprockhövel bei sportlicher Qualifikation auch für dienächste Regionalliga-Saison die Lizenz erhalten hätte.

Dabei musste der Club alleine im Vorfeld der Spielzeit für die sogenannten Risikospiele, für die die TSG nach Hagen ausgewichen ist, über 20 000 Euro in die Hand nehmen, um einen Zaun zu bauen, der die Gästefans von den heimischen trennt. Diesen Zaun werden die TSG-Verantwortlichen als Dankeschön nicht wieder abbauen, sondern im Ischelandstadion als „Strukturhilfe“ hinterlassen. „Immerhin hoffen wir, bald wieder zurückzukommen“, sagt Meister, der sich zu den Finanzen seines Vereins gewohnt sehr schweigsam gibt, mit einem Augenzwinkern.

Kein Geheimnis ist, dass pro Heimspieltag der fünf Partien in Hagen rund 7000 Euro ausgegebn werden mussten. „Die Zahl könnte hinkommen. Aber ohne unsere vielen Helfer wäre es noch teurer geworden“, betont Meister die Bedeutung der Ehrenamtler. Die Zahl der Helfer hat sich übrigens im Laufe der Saison genauso wie die der Sponsoren gesteigert. „Neue Helfer und Sponsoren brauchen wir auch für die kommenden Saison“, so Meister. Hatten die Sprockhöveler in den letzten Jahren immer den kleinsten Etat der jeweiligen Liga, so werden sie in der Spielzeit 2017/2018 in der Oberliga in dieser Kategorie vermutlich nicht das Schlusslicht bilden.

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