Valentinstag: Es regnet weniger klassische rote Rosen

Donnerstag steht der Tag ganz im Zeichen der Romantik — die Gärtnerei Frenzel ist vorbereitet.

Herzkamp. Ob rote Rosen, Herzen oder andere Präsente — der Donnerstag steht ganz im Zeichen der Romantik und darf auch ruhig etwas kitschiger gefeiert werden. Schon seit Wochen stechen allen Romantikern die rosaroten Hinweise auf den Valentinstag ins Auge — so dass auch keiner auf die Idee kommt, diesen still und heimlich zu vergessen. Schon seit Jahrzehnten hat sich der Valentinstag in den deutschen Städten etabliert und nimmt an Bedeutung zu. Die einen sprechen von einer Erfindung der Floristen und purem Konsum, die anderen hingegen schmelzen vor Kitsch und Liebe fast dahin.

Auch in der Herzkamper Gärtnerei Frenzel hängen schon seit Tagen die roten Herzen von der Decke. Rosen gibt es in allen Variationen. Ob rote, gelbe, orange oder weiße — am Valentinstag sind sie alle gleich beliebt. „Natürlich bestellen wir für den Vierzehnten mehr Rosen“, sagt Floristin Petra Nowottny. Seit 19 Jahren arbeitet sie in der Gärtnerei und hat schon so einige Sträuße am Valentinstag gebunden. „Es werden meistens nicht die klassischen langen Rosen gekauft — sondern eher die Kurzen, als Sträuße gebunden“, sagt sie und stellt die Blumen, die sie gerade aus dem Lager geholt hat, in frisches Wasser.

Auf dem Großmarkt ist vor dem Valentinstag die Hölle los. „Wir müssen richtig aufpassen, gute Ware zu bekommen.“ In England und Frankreich wird der Tag der Verliebten anders als in Deutschland schon in der Woche vorher zelebriert. Die holländischen Rosen werden deshalb zuerst dorthin exportiert.

Auf dem Land ist es dagegen ein bisschen ruhiger. Petra Nowottny hat ihre Ausbildung in Gevelsberg gemacht und den Unterschied von Land und Stadt kennengelernt. „In der Stadt werden an Valentin mehr Sträuße gekauft.“ Besonders in „schlechteren“ Zeiten wird auf Blumen verzichtet. „Blumen sind Luxus, zu D-Mark-Zeiten wurde generell mehr gekauft.“ Das kann die frühere Inhaberin Charlotte Frenzel bestätigen. Wegen des Valentinstages wurden familiäre Angelegenheiten schon mal verschoben.

Hin und wieder spielen sich dann aber doch Liebesdramen im Laden ab. „Einmal kam ein junger Mann ganz verzweifelt einen Tag nach Valentin“, erinnert sich Nowottny, „da wurde der Rosenstrauß ein bisschen größer.“ Bei einem Stammkunden hält die Romantik sogar das ganze Jahr an. Er kommt ganz traditionell mit dem Traktor vorgefahren und sucht jedes Mal ein Blumenkörbchen für seine Frau aus. „Sie hat schon bei uns angerufen, ob wir ihrem Mann nicht mal Sträuße verkaufen könnten, aber er lässt sich nicht davon abbringen.“

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